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Russischer Panzerhersteller sieht sich Klagen wegen unbezahlter Rechnungen gegenüber und verfehlt Produktionsziele

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Harold Escalona / Drop of Light / Shutterstock.com

Russlands Kriegswirtschaft steckt in einer finanziellen Krise.

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Russlands Kriegswirtschaft steckt in einer finanziellen Krise.

Was ist los?

Trotz rekordverdächtiger Ausgaben im Verteidigungshaushalt kämpfen russische Rüstungsunternehmen mit gravierenden Liquiditätsproblemen.

145-Milliarden-Dollar-Budget kann die Lücken nicht schließen

Wie die Express berichtet, hat die Regierung unter Wladimir Putin für das laufende Haushaltsjahr gewaltige 145 Milliarden US-Dollar (rund 107 Milliarden Pfund) für Verteidigung eingeplant – das entspricht etwa 6,3 % des russischen Bruttoinlandsprodukts.

Doch trotz dieses Geldsegens stecken viele Rüstungsbetriebe tief in den roten Zahlen und werden wegen unbezahlter Rechnungen vor Gericht gezerrt.

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Großer Stahlproduzent verklagt Panzerhersteller

Die Magnitogorsker Eisen- und Stahlwerke (MMK), einer der führenden Stahlhersteller Russlands, haben kürzlich bereits zum dritten Mal innerhalb von zwei Monaten Klage gegen Uralwagonsawod (UZV) eingereicht – den staatlichen Produzenten des T-90M-Panzers.

MMK will 105 Millionen Rubel (etwa 995.000 Pfund) eintreiben.

UVZs rechtliche Probleme häufen sich

UVZ mit Sitz in Nischni Tagil sieht sich mittlerweile Forderungen von über 160 Millionen Rubel (ca. 1,5 Millionen Pfund) durch Lieferanten gegenüber.

Alte Schulden lasten schwer auf UVZ

Die finanziellen Schwierigkeiten bei UVZ sind kein neues Phänomen. Berichten zufolge belief sich die Verschuldung des Unternehmens bereits im Jahr 2020 auf 880 Millionen Rubel (rund 8,3 Millionen Pfund).

Der Druck durch den anhaltenden Krieg hat die Lage weiter verschärft.

Sanktionen treffen Panzerproduktion hart

Die Produktion bei UVZ ist massiv eingebrochen. Westliche Sanktionen haben die Lieferung entscheidender Bauteile unterbrochen – das Unternehmen konnte sein Produktionsziel für 2023 von 1.000 T-90M-Panzern bei Weitem nicht erreichen.

Tatsächlich wurden laut dem International Institute for Strategic Studies lediglich 300 Einheiten gefertigt.

Finanzielle Notlage erfasst die gesamte Branche

UVZ ist kein Einzelfall. Auch andere Schlüsselunternehmen der russischen Rüstungsindustrie geraten zunehmend ins Straucheln.

So sieht sich etwa Tupolew, Hersteller strategischer Bomber, mit einer Klage seines Triebwerkslieferanten Kusnezow konfrontiert – einer Tochtergesellschaft der United Engine Corporation (UEC).

Tupolew schuldet Millionen für Triebwerke

Im April reichte die Kusnezow-Sparte der UEC Klage beim Schiedsgericht in Moskau ein, um 425 Millionen Rubel (etwa 4 Millionen Pfund) von Tupolew einzufordern – es geht um unbezahlte Rechnungen im Zusammenhang mit der Triebwerksproduktion.

Auch Raumfahrtindustrie unter Druck

Die finanzielle Schieflage hat längst auch Russlands Raumfahrtsektor erfasst.

Das Staatliche Forschungs- und Produktionszentrum Chrunitschew – zuständig für Technologien interkontinentaler Raketen – steht mit über 211 Millionen Rubel (circa 2 Millionen Pfund) in der Kreide.

Eine Kriegswirtschaft auf wackligen Beinen

Trotz Putins Bestreben, die militärische Produktion hochzufahren, steht der russische Verteidigungssektor unter massivem wirtschaftlichem Druck.

Klagen, Schulden und Sanktionen prallen auf die staatlichen Rüstungsambitionen – und werfen ernste Zweifel an der langfristigen Tragfähigkeit der russischen Kriegswirtschaft auf.

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