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Ukraine hat Russland gehackt und weitere Beweise für russische Kriegsverbrechen aufgedeckt

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Tausende von Dateien wurden bereits an die ukrainischen Behörden übergeben, und obwohl sie noch ausgewertet werden, zeichnet sich bereits ein düsteres Muster ab.

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Tausende von Dateien wurden bereits an die ukrainischen Behörden übergeben, und obwohl sie noch ausgewertet werden, zeichnet sich bereits ein düsteres Muster ab.

Ukrainischer Geheimdienst hackt russische Server

Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat erfolgreich Server gehackt, die von den russischen Besatzungsbehörden auf der Krim genutzt wurden, und erschütternde Beweise für die massenhafte Verschleppung ukrainischer Kinder zutage gefördert.

Beweise für systematische Kinderverschleppungen

Die gehackten Dateien dokumentieren die organisierte Deportation ukrainischer Kinder aus von Russland besetzten Gebieten wie Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk.

Die Unterlagen bestätigen lang gehegte Verdachtsmomente einer umfassend koordinierten Kampagne.

Persönliche Daten und Betreuungsschwindel aufgedeckt

Unter den Tausenden sichergestellten Dateien befanden sich persönliche Profile der entführten Kinder, gefälschte Vormundschaftsdokumente, in denen russische Staatsbürger als Betreuer ausgewiesen wurden, sowie Umzugsadressen – alles deutet auf illegale Bestrebungen hin, die ukrainische Identität der Kinder systematisch zu tilgen.

Kinder über russisch kontrollierte Gebiete verstreut

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Die Dokumente zeigen außerdem, dass viele der Kinder in verschiedene von Russland kontrollierte Regionen umgesiedelt wurden – ein Umstand, der ihre Rückverfolgung und Rückführung erheblich erschwert.

Diese Verlegungen gelten als gezielte Maßnahme, die Bindung der Kinder an ihre Heimat zu kappen.

Zentrale Beweise für strafrechtliche Ermittlungen

HUR-Sprecher Andrii Yusov bestätigte, dass die Informationen an ukrainische Strafverfolgungsbehörden und internationale Partner weitergeleitet wurden.

Die Daten sollen Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen vorantreiben und bei der Rückführung der verschleppten Kinder helfen.

Tausende Opfer – wenige Rückkehrer

Laut der offiziellen ukrainischen Datenbank „Children of War“ wurden seit Beginn der umfassenden Invasion im Februar 2022 insgesamt 19.546 Kinder gewaltsam verschleppt.

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Erst 1.468 von ihnen konnten bislang zurückgebracht werden – eine erschütternde Bilanz.

Tatsächliche Zahlen vermutlich deutlich höher

Ukrainische Stellen warnen, dass die wahre Zahl der entführten Kinder weitaus höher sein könnte.

Schätzungen reichen laut Ombudsmann Dmytro Lubinets und Kinderbeauftragter Daria Herasymchuk von 150.000 bis zu 300.000.

Internationale Haftbefehle erlassen

Im März 2023 erließ der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehle gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und die Kinderbeauftragte Maria Lvova-Belova.

Beide sollen persönlich an den illegalen Transfers ukrainischer Kinder beteiligt gewesen sein.

Zankapfel bei Friedensverhandlungen

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Das Schicksal der entführten Kinder bleibt ein zentrales Hindernis in den Gesprächen zwischen Kiew und Moskau.

Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, russische Delegierte hätten bei Friedensverhandlungen in Istanbul die ukrainischen Forderungen verspottet und als „Show für kinderlose europäische alte Damen“ abgetan.

Kein Frieden ohne Rückkehr der Kinder

Für die Ukraine steht fest: Die Rückkehr jedes einzelnen entführten Kindes ist eine unverhandelbare Bedingung für künftige Friedensabkommen.

Während die Ermittlungen zu Kriegsverbrechen weiterlaufen, drängt Kiew auf Gerechtigkeit – und die sichere Rückkehr seiner jüngsten Bürgerinnen und Bürger.

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