August M
Als Kronprinz Mohammed bin Salman erstmals seit der Ermordung von Jamal Khashoggi in die USA zurückkehrte, beeilte sich Präsident Donald Trump, ihn vor neuerlicher Aufmerksamkeit und Kritik zu schützen
Trump sagte gegenüber Reportern, dass der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman „nichts gewusst“ habe über die Tötung im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul im Jahr 2018 – trotz einer US-Geheimdiensteinschätzung von 2021, die zu dem Schluss kam, dass er die Operation genehmigt hatte, berichtet die BBC.
Der Kronprinz, der eine Beteiligung stets bestritten hat, sagte, Saudi-Arabien habe in seinen Ermittlungen „alle richtigen Schritte“ unternommen und bezeichnete den Mord als „schmerzhaft“ und einen „riesigen Fehler“.
Trump reagierte gereizt, als er auf die Tötung angesprochen wurde, und sagte, Khashoggi sei „äußerst umstritten“ gewesen und Kritiker sollten „unsere Gäste nicht in Verlegenheit bringen“.
Der Besuch markierte die erste Rückkehr des Kronprinzen nach Washington seit der Ermordung, die die diplomatischen Beziehungen über Jahre hinweg belastete, so die BBC.
Erneute Widersprüche
Der Geheimdienstbericht von 2021, veröffentlicht unter Präsident Joe Biden, kam zu dem Schluss, dass Mohammed bin Salman einen Plan zur „Gefangennahme oder Tötung“ des Journalisten genehmigt hatte.
Während die USA Sanktionen gegen mehrere saudische Beamte verhängten, zielte keine direkt auf den Kronprinzen ab.
Als Reaktion auf Trumps Aussagen sagte Khashoggis Witwe Hanan gegenüber BBC Newsnight, dass die Verteidigung des Präsidenten früheren Äußerungen des Kronprinzen selbst widerspreche — dieser hatte in einem 60 Minutes-Interview 2019 eingeräumt, Verantwortung zu tragen, berichtet die BBC.
Auf X schrieb sie, dass sie ein Treffen mit ihm suche, zusammen mit einer Entschuldigung und Entschädigung.
Quellen: BBC; U.S. Intelligence Community Assessment (2021); CBS 60 Minutes (2019)