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Wie der klimadruck das gärtnern in großbritannien verändert

Grøntsager- vegetables
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Tischgemüse könnte schon bald zum Mittelpunkt britischer Wohnräume werden und traditionelle Sträuße aus Schnittblumen ersetzen. Dieser Wandel gehört zu den Gartenprognosen der Royal Horticultural Society für das Jahr 2026 und spiegelt veränderte Geschmäcker sowie ein sich erwärmendes Klima wider.

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Die Prognose, über die der Guardian berichtete, zeigt, wie Pflanzenzüchtung, Wetterextreme und Konsumgewohnheiten die Art und Weise verändern, wie Menschen gärtnern und ihre Wohnungen dekorieren.

Gemüse im Blickfeld

Statt Blumenarrangements werden nach Angaben der RHS Mini-Pflanzgefäße mit essbaren Nutzpflanzen einen prominenten Platz in Innenräumen einnehmen.

Zwergsorten von Auberginen, Chilis, Paprika und Tomaten werden so gezüchtet, dass sie sowohl dekorativ als auch ertragreich sind.

Diese kompakten Pflanzen sind darauf ausgelegt, in kleinen Räumen gut zu gedeihen und gleichzeitig in bescheidenem Umfang zur Lebensmittelversorgung im Haushalt beizutragen.

Nach Angaben der RHS erfreuen sie sich zunehmender Beliebtheit bei Gärtnern, die nach praktischen und attraktiven Alternativen zu Schnittblumen suchen.

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Die Organisation erklärte, der Trend werde von Pflanzenzüchtern vorangetrieben, die auf die Nachfrage nach Nutzpflanzen reagieren, die in moderne Wohnräume passen.

Kleiner anbauen

Guy Barter, Chef-Gartenbauexperte der RHS, sagte, Züchter sähen kleine Gemüsepflanzen als einen schnell wachsenden Markt. „Kleine Gemüsepflanzen werden von Pflanzenzüchtern und Baumschulen als ein wachsender Markt betrachtet“, sagte er.

Er fügte hinzu, dass kompakte Sorten inzwischen „eine gute Ernte an qualitativ hochwertigen Produkten“ lieferten, dabei aber leicht zu kultivieren und optisch ansprechend seien. Barter wies darauf hin, dass Saatgut, Jungpflanzen und kleine Töpfe weithin über den Versandhandel und in Gartencentern erhältlich seien.

Diese Pflanzen eigneten sich gut für Frühbeete, Glocken oder sonnige Fensterbänke, insbesondere dort, wo der Platz im Gewächshaus begrenzt sei, berichtet der Guardian.

Klimadruck

Die RHS erklärte, dass anhaltend trockenes Wetter ebenfalls die Pflanzenauswahl beeinflusst habe. Nach einem der trockensten Frühjahre und Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen entscheiden sich Gärtner zunehmend für trockenheitsresistente Sorten.

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Rosenzüchter haben traditionelle Rosen mit zentralasiatischen Arten gekreuzt, die an heiße, trockene Klimazonen angepasst sind. Barter sagte, Rosa persica sei genutzt worden, um die Trockenheits- und Krankheitsresistenz zu verbessern, wobei neue Sorten sich während der jüngsten Extremwetterlagen als besonders leistungsfähig erwiesen hätten.

Angepasste Gewohnheiten

Ein weiterer hervorgehobener Trend ist der Anstieg sogenannter „Drinnen-draußen-Pflanzen“. Traditionell als Zimmerpflanzen geltende Arten wie Grünlilien und Tradescantien werden nun im Sommer in Körben und Töpfen im Freien eingesetzt.

Die RHS erklärte, dass Pflanzen wie Lantana, Lomandra und Salbei-Hybriden ebenfalls zu praktikablen Optionen für den Außenbereich werden. Tomaten bleiben besonders beliebt, wobei die Verkäufe nach einem heißen Sommer um 14 Prozent gestiegen sind – ein Trend, der sich voraussichtlich fortsetzen wird.

Gärtner überdenken zudem ihren Wasserverbrauch, von langsam abgebenden Regentonnen bis hin zu Tests KI-gestützter Systeme, die sich anhand von Wettervorhersagen selbst entleeren.

Quellen: The Guardian

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