Schmeißfliege bedroht Forensik: Neue Herausforderungen für Mordermittler

Olivia Rosenberg

4 Wochen vor

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24/10/2024
Natur
Foto: Shutterstock.com
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Wie Schmeißfliegen Beweismittel zerstören können.

Forscher der Julius-Maximilians-Universität Würzburg haben eine besorgniserregende Entdeckung gemacht, die die Arbeit von Mordermittlern erschweren könnte.

Im Zuge einer Forschungsstudie im tschechischen Sumava-Nationalpark wurde die Schmeißfliegenart Chrysomya albiceps auf einem toten Wisentbullen entdeckt.

Diese Fliege ist normalerweise in Südeuropa heimisch, doch durch den Klimawandel breitet sie sich zunehmend nach Norden aus.

Das Problem für die Forensik: Die Schmeißfliege frisst nicht nur Zersetzungsflüssigkeiten, sondern auch andere Maden, die für die Bestimmung des Todeszeitpunkts und der Leichenliegezeit essenziell sind.

Laut Tagesschau könnte der verstärkte Auftritt dieser Fliegenart ein großes Problem für Mordermittlungen darstellen. Forensische Insektenkunde spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufklärung von Verbrechen.

Insekten wie Fliegen und Käfer liefern wichtige Informationen darüber, wie lange eine Leiche bereits liegt, ob sie bewegt wurde und ob Giftstoffe im Körper vorhanden sind.

Doch die Schmeißfliegenart Chrysomya albiceps kann diese forensischen Beweise durch ihr Fressverhalten zerstören und verfälschen. Besonders schwierig ist dies, weil die Fliege andere Maden frisst, die Forensiker normalerweise zur Bestimmung des Todeszeitpunkts nutzen.

Trotz dieser neuen Herausforderung geben die Wissenschaftler Entwarnung.

Es werden bereits Korrekturfaktoren entwickelt, um die durch diese Fliegenart verursachten Verfälschungen zu kompensieren. Zusätzlich arbeiten die Forscher daran, detaillierte Karten zu erstellen, um das Vorkommen der Fliege genau zu dokumentieren.