Bei der Europawahl in Österreich hat die rechtspopulistische FPÖ erstmals die meisten Stimmen erhalten.
Laut der Tagesschau und vorläufigem Ergebnis kam die FPÖ auf 25,5 Prozent, was einem Plus von mehr als acht Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Europawahl entspricht. Damit liegt die FPÖ vor der konservativen ÖVP und der sozialdemokratischen SPÖ.
Die Partei hatte im Wahlkampf unter dem Motto „EU-Wahnsinn stoppen“ ihre EU-Skepsis betont und die EU im Ukraine-Konflikt als kriegstreibende Kraft dargestellt.
Die regierende ÖVP erlebte einen dramatischen Verlust und fiel fast zehn Prozentpunkte auf 24,7 Prozent zurück. ÖVP-Chef und Kanzler Karl Nehammer kündigte Konsequenzen an und versprach, die Unzufriedenheit der Bürger ernst zu nehmen.
Die SPÖ verlor leicht und kam auf 23,3 Prozent. Die Grünen, deren Spitzenkandidatin Lena Schilling im Wahlkampf durch Medienberichte belastet wurde, verloren etwa drei Prozentpunkte und erreichten rund 10,9 Prozent.
Zu den Gewinnern des Abends zählen die liberalen Neos, die dank eines leichten Stimmenzuwachses bei 10,1 Prozent liegen.
Die Europawahl wird als Test für die wahrscheinlich Ende September stattfindende Nationalratswahl angesehen. FPÖ-Chef Herbert Kickl sieht in dem Ergebnis einen historischen Erfolg und strebt nun das Bundeskanzleramt an.
In Österreich sind die Rechtspopulisten seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der politischen Landschaft und gehörten auch mehrmals der Regierung an.