12 EU-Staaten warnen vor ausländischer Einmischung in Wahlen

Amalie L.

14 Stunden vor

|

31/01/2025
Welt
Foto: Pixabay
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Staaten fordern stärkeren Schutz im Rahmen des Digital Services Act.

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Angesichts wachsender Bedenken über Wahlbeeinflussung in Europa drängen mehrere EU-Länder auf verstärkte Schutzmaßnahmen gegen ausländische Einflussnahme.

Da in mehreren Mitgliedstaaten Wahlen bevorstehen, werden die Rufe nach Maßnahmen lauter. Hintergrund sind Warnungen vor Versuchen externer Akteure, demokratische Prozesse zu manipulieren.

Zwölf EU-Staaten, darunter Frankreich, Deutschland und Rumänien, haben die Europäische Kommission aufgefordert, dringend Maßnahmen zum Schutz der Wahlen vor ausländischer Einmischung zu ergreifen.

Wie Digi24 berichtet, wurde die Forderung in einem Schreiben erhoben, das von den EU-Ministerinnen und -Ministern für europäische Angelegenheiten unterzeichnet wurde.

Der Brief betont die Notwendigkeit, dass die Kommission eine spezialisierte Einrichtung schafft, um ausländische Manipulationen und Desinformation bei wichtigen Wahlereignissen zu bekämpfen.

"Die zunehmenden Bedrohungen durch ausländische Einmischung und störende Aktionen in öffentlichen Debatten während kritischer Wahlen stellen eine direkte Herausforderung für unsere Stabilität und Souveränität dar", heißt es in dem Schreiben.

Die Ministerinnen und Minister warnten, dass jüngste Vorfälle sofortige und koordinierte Maßnahmen erfordern, um die bevorstehenden EU-Wahlen zu schützen.

Russland und China als Hauptsorgen

Laut EU-Diplomaten bezieht sich das Schreiben insbesondere auf Einmischungen aus Russland und China, wobei auch andere Fälle erwähnt wurden.

Deutschland, das am 23. Februar vorgezogene Wahlen abhält, hat eine Taskforce eingerichtet, um ausländische Einflussnahme zu bekämpfen, nachdem Warnungen vor russischer Spionage und Sabotage laut wurden.

Das Schreiben verweist zudem auf jüngste Wahlereignisse im Zusammenhang mit großen Technologieplattformen. Letzte Woche nahm Elon Musk, Eigentümer der Social-Media-Plattform X, an einer Wahlkampfveranstaltung der rechtspopulistischen AfD in Deutschland teil.

Unterdessen hat die EU-Kommission Maßnahmen gegen TikTok, das dem chinesischen Unternehmen ByteDance gehört, wegen mutmaßlicher Wahlbeeinflussung bei der rumänischen Präsidentschaftswahl im vergangenen November eingeleitet.

Verstärkte Durchsetzung des Digital Services Act

Das Schreiben fordert die Kommission auf, ihre Befugnisse im Rahmen des Digital Services Act (DSA) voll auszuschöpfen. Dieses Gesetz verpflichtet große Plattformen wie X, Facebook und TikTok, schädliche Inhalte, darunter Hassrede, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, zu moderieren und zu entfernen.

Bei Nichteinhaltung der Vorschriften drohen Geldstrafen von bis zu 6 % des weltweiten Jahresumsatzes eines Unternehmens.

Auch Polen, das im Mai eine Präsidentschaftswahl abhält, äußerte Bedenken hinsichtlich russischer Rekrutierungsversuche zur Beeinflussung der Wahl.

Der koordinierte Appell unterstreicht die wachsende Entschlossenheit der EU, die Integrität von Wahlen zu stärken und ausländischen Versuchen entgegenzuwirken, demokratische Prozesse zu untergraben.