Deutscher Bundeskanzler besucht Kiew zum ersten Mal seit 2,5 Jahren

Amalie L.

19 Stunden vor

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03/12/2024
Welt
Foto: Alexandros Michailidis / Shutterstock.com
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Bundeskanzler Olaf Scholz ist nach Kiew gereist, um sich mit Präsident Selenskyj zu treffen.

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Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte am 2. Dezember Kiew. Dies ist sein erster Besuch in der ukrainischen Hauptstadt seit zweieinhalb Jahren.

Scholz traf sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, um die fortgesetzte Unterstützung Deutschlands angesichts der russischen Aggression zu bekräftigen, wie deutsche Medien und die Kyiv Independent berichten.

Der Besuch folgt auf einen umstrittenen Telefonanruf zwischen Scholz und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, der von ukrainischen Beamten kritisiert wurde.

Unter Scholz' Führung ist Deutschland nach den USA zum zweitgrößten militärischen Unterstützer der Ukraine geworden.

Allerdings steht der Kanzler wegen seiner zurückhaltenden Haltung bei bestimmten militärischen Hilfen in der Kritik, insbesondere wegen seiner Weigerung, Taurus-Marschflugkörper mit großer Reichweite an die Ukraine zu liefern.

Bei einer kürzlichen Parteikonferenz in Berlin bekräftigte Scholz seine Vorbehalte gegenüber der Lieferung dieser Raketen und warnte: „Man spielt kein russisches Roulette mit der Sicherheit Deutschlands.“

Scholz' Besuch findet statt, während sich Deutschland auf die vorgezogenen Bundestagswahlen im Februar vorbereitet. Friedrich Merz, der Vorsitzende der oppositionellen CDU/CSU-Fraktion, zeichnet sich als starker Herausforderer ab.

Merz hat einen aggressiveren Kurs gegen Russland vorgeschlagen, einschließlich eines Ultimatums an Putin, den Krieg zu beenden. Falls Putin sich weigert, schlägt Merz vor, alle bisher gelieferten Waffenbeschränkungen aufzuheben und die Lieferung der Taurus-Raketen an die Ukraine zu genehmigen.

Scholz hatte Kiew zuletzt im Juni 2022 besucht, gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem damaligen italienischen Premierminister Mario Draghi.