Berlin hat die jüngsten Angriffe Russlands auf die Ukraine scharf verurteilt und sie als Kriegsverbrechen bezeichnet. Die deutsche Regierung unter Bundeskanzler Olaf Scholz zögert jedoch, Kiew mit Taurus-Marschflugkörpern zu versorgen. Regierungssprecher Steffen Hebestreit erklärte:
"Es gibt keinen neuen Stand in dieser Angelegenheit", und betonte dabei die Verwerflichkeit der Angriffe auf zivile Infrastruktur.
Dies berichtet die New Voice of Ukraine.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages, hatte zuvor die Überstellung von Taurus-Raketen an die Ukraine gefordert und die deutsche Regierung gedrängt, die Munitionsversorgung zu beschleunigen.
Ausdruck der Irritation
Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius äußerte während eines Besuchs in Kiew im November 2023 seine Irritation und bestätigte, dass die Ukraine keine Taurus-Raketen aus Deutschland erhalten werde. Scholz' Zögern wird mit der Befürchtung begründet, dass die Ukraine die Raketen zum Angriff auf das Innere Russlands einsetzen könnte, was Berlin in eine direkte Konfrontation mit Moskau ziehen könnte.
Am 2. Januar startete Russland einen massiven Angriff auf die Ukraine in mehreren Wellen, bei dem über 130 Munitionen eingesetzt wurden, darunter Shahed-Drohnen, Raketen von Tu-95-Bombern, Kinzhals von MiG-31K-Flugzeugen, Kalibrs aus dem Meer und Iskander-M/S-300/S-400-Raketen. Die ukrainischen Luftverteidigungs- und Verteidigungskräfte zerstörten erfolgreich alle Shahed-Angriffsdrohnen und 72 der 99 Raketen.
Der Angriff forderte fünf Todesopfer und über 130 Verletzte. Dieser Angriff folgte auf einen weiteren massiven Angriff am 28. Dezember 2023 und markierte den umfangreichsten Luftangriff seit der großangelegten Invasion Russlands im Februar 2022.