Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats nach Luftangriff in Rafah

Olivia Rosenberg

25 Wochen vor

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28/05/2024
Welt
Foto: Anas-Mohammed / Shutterstock.com
Foto: Anas-Mohammed / Shutterstock.com
Netanyahu will trotz Kritik an Kriegszielen festhalten.

Nach einem verheerenden israelischen Luftangriff auf ein Flüchtlingslager in der Nähe der Stadt Rafah im Gazastreifen hat der UN-Sicherheitsrat eine Dringlichkeitssitzung einberufen.

Laut einem Bericht der Tagesschau wurde der Angriff, bei dem nach Angaben der Hamas 45 Menschen getötet wurden, international scharf kritisiert. 

UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Vorfall und betonte, dass zahlreiche unschuldige Zivilisten getötet wurden, die Schutz vor dem Konflikt suchten. Auch der UN-Menschenrechtsbeauftragte Volker Türk sprach von entsetzlichen Bildern.

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu bezeichnete den Angriff als „tragisches Missgeschick“ und versprach, aus dem Vorfall zu lernen.

Gleichzeitig betonte er jedoch, dass er den Krieg nicht beenden werde, bevor alle Ziele erreicht seien. Die Tagesschau berichtet, dass die israelische Armee eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet hat, während weiterhin Angriffe auf Rafah gemeldet wurden.

Die USA zeigten sich erschüttert über die zahlreichen toten Zivilisten und forderten Israel auf, jede mögliche Vorsichtsmaßnahme zu ergreifen, um Zivilisten zu schützen. 

Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats erklärte, dass die US-Regierung Kontakt zur israelischen Armee aufgenommen habe, um Informationen über den Angriff einzuholen. 

Israelische Beamte vermuteten, dass ein nahegelegener Treibstofftank durch Granatsplitter Feuer gefangen habe, was zu dem verheerenden Brand führte. Dies berichtet die Tagesschau unter Berufung auf US-Regierungsquellen.

Die Bundesregierung in Berlin äußerte sich zurückhaltend. Regierungssprecher Steffen Hebestreit erklärte laut Tagesschau, ob es sich um ein Kriegsverbrechen handele, müssten Juristen klären. 

Die US-Regierung prüft weiterhin, ob der Angriff eine Verletzung der von Präsident Biden proklamierten „roten Linie“ darstellt.

Biden hatte Israel kürzlich gedroht, die Lieferung einiger US-Waffen auszusetzen, sollte die israelische Armee in dicht besiedelte Stadtzentren in Rafah eindringen.