Nach wochenlangem Rätselraten über den Verbleib des inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalny hat seine Sprecherin Kira Jarmysch kürzlich bekannt gegeben, dass er in eine Strafkolonie in der Polarregion Sibiriens verlegt wurde.
Diese Entwicklung erfolgte nach einer Zeit, in der Nawalnys Team keine Informationen über seinen Aufenthaltsort hatte.
Laut Tagesschau wurde Nawalny in die Strafkolonie Nummer drei im Ort Charp im autonomen Kreis der Jamal-Nenzen verlegt, etwa 2.000 Kilometer von Moskau entfernt.
Trotz der entlegenen und herausfordernden Bedingungen in dieser Region, bekannt für ihren Dauerfrost, geht es Nawalny den Umständen entsprechend gut. Sein Anwalt hat ihn besucht und bestätigt, dass er in relativ stabilem Zustand ist.
Vor dieser Enthüllung hatten Nawalnys Anwälte seit etwa drei Wochen keinen Kontakt zu ihm, nachdem er aus einem Straflager im Gebiet Wladimir östlich von Moskau verlegt worden war.
Sein Team hatte sogar eine Belohnung für Hinweise auf seinen neuen Aufenthaltsort ausgeschrieben.
Nawalnys Anwalt Schdanow äußerte Bedenken, dass die russische Regierung versucht, Nawalny vor der im März anstehenden Präsidentschaftswahl zu isolieren, bei der Präsident Wladimir Putin für eine fünfte Amtszeit antritt.
Im August wurde Nawalny zu weiteren 19 Jahren Haft verurteilt, zusätzlich zu den elfeinhalb Jahren, die er bereits verbüßt.
Er wurde unter anderem wegen Extremismus verurteilt, während er alle Anschuldigungen als politisch motiviert zurückweist. Seine politische Bewegung wurde verboten, und enge Mitarbeiter wurden inhaftiert oder ins Ausland geflohen.