EU verspricht weiterhin Unterstützung für die Ukraine, verzögert jedoch konkrete militärische Hilfsmaßnahmen

Amalie L.

7 Stunden vor

|

21/03/2025
Welt
Photo: Wikimedia Commons
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Alle EU-Vertreter außer Ungarns unterstützen die Ukraine beim Gipfel in Brüssel, konnten sich jedoch nicht auf die vorgeschlagene Finanzierung für Artillerielieferungen einigen.

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Die Vertreter der Europäischen Union trafen sich diese Woche in Brüssel und bekräftigten ihr Engagement, die Ukraine im laufenden Krieg mit Russland zu unterstützen.

Allerdings erzielten sie keine Einigung über ein spezifisches militärisches Hilfspaket, das die EU-Außenpolitikchefin Kaja Kallas vorgeschlagen und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gefordert hatte.

Keine Einigung bei der Finanzierung von Artillerie

In einer gemeinsamen Erklärung am Donnerstag versprachen alle EU-Vertreter – mit Ausnahme von Ungarns Viktor Orbán – weiterhin, der Ukraine „regelmäßige und planbare finanzielle Unterstützung“ zukommen zu lassen.

Sie forderten auch die Mitgliedstaaten auf, ihre militärische Hilfe angesichts der dringenden Verteidigungsbedürfnisse Kiews zu erhöhen, wie von HotNews.ro berichtet.

Trotz dieser Erklärungen genehmigten die Vertreter nicht den dringenden Antrag von Selenskyj auf 5 Milliarden Euro für den Kauf von Artilleriegranaten – eine reduzierte Version eines größeren Plans, der ursprünglich von Kallas eingebracht wurde.

Ihr ursprünglicher Vorschlag, 1,5 Millionen Artilleriegeschosse nach 2025 an die Ukraine zu senden, wurde von Ungarn blockiert, was sie dazu veranlasste, alternative Koalitionen bereiter Nationen zu suchen.

Diplomatische Fehltritte und interne Zögerlichkeiten

Kallas' überarbeiteter Plan, der EU-weite Beiträge in Höhe von insgesamt 40 Milliarden Euro vorsah, scheiterte ebenfalls aufgrund der Zurückhaltung mehrerer Staaten. Sogar Frankreich, die größte Militärmacht der EU, zögerte, den Vorschlag zu unterstützen.

Eine abgespeckte Version, die 5 Milliarden Euro für hochkalibrige Munition anstrebte, fand trotz Unterstützung durch die Ukraine und einige Mitgliedstaaten nicht genügend Zustimmung.

Diplomaten nannten mehrere wichtige Fehltritte, darunter das Fehlen frühzeitiger Konsultationen mit wichtigen Akteuren wie Frankreich und einflussreichen EU-Figuren wie dem Berater von Ursula von der Leyen, Bjorn Seibert.

Außerdem drängten Botschafter aus Frankreich, Italien und der Slowakei später darauf, dass Beiträge freiwillig erfolgen sollten, was die Dringlichkeit des Plans abschwächte.

Ungarns Isolation und zukünftige Bemühungen

Wie bei früheren EU-Erklärungen stand Ungarn erneut alleine da und verweigerte die Unterstützung der neuesten Erklärung für die einheitliche Unterstützung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine.

Ein Diplomat bemerkte, dass Orbán „Isolation und einen illiberalen Weg der Demokratie gewählt hat, entgegen den klaren Interessen der EU und Ungarns selbst.“

Die Bemühungen um Hilfsleistungen werden voraussichtlich nächste Woche fortgesetzt. Der französische Präsident Emmanuel Macron hat einen Gipfel in Paris am Donnerstag angekündigt, bei dem eine Koalition bereiter Länder weitere Unterstützung für die Ukraine besprechen wird. Präsident Selenskyj wird daran teilnehmen.