Die Neuwahlen in Frankreich haben das Land in eine politische Erschütterung versetzt. Marine Le Pens rechtsnationale Partei Rassemblement National (RN) steuert nach den ersten Hochrechnungen auf eine Mehrheit in der Nationalversammlung zu.
Mit rund 34 Prozent der Stimmen liegt das RN deutlich vor den anderen Parteien. Präsident Emmanuel Macrons Lager musste hingegen eine herbe Niederlage einstecken und landete nur auf dem dritten Platz.
Das Linksbündnis Nouveau Front Populaire (NFP) könnte mit etwa 28 Prozent der Stimmen zweitstärkste Kraft werden, während Macrons Partei Ensemble bei etwa 20 Prozent liegt.
Diese Ergebnisse deuten auf einen möglichen Rechtsruck in Frankreich hin, was auch international große Auswirkungen haben könnte.
Laut der Frankfurter Rundschau haben die hohen Wahlbeteiligungen von bis zu 70 Prozent gezeigt, dass die Bevölkerung die Bedeutung dieser Wahl erkannt hat.
Die endgültige Entscheidung über die Sitzverteilung wird jedoch erst nach der Stichwahl am 7. Juli fallen.
Marine Le Pen rief ihre Anhänger bereits dazu auf, in der nächsten Runde eine absolute Mehrheit zu erzielen.
Premierminister Gabriel Attal kündigte an, dass das Macron-Lager Kandidaten zurückziehen wird, um rechtspopulistische Erfolge zu verhindern. Sollten die Hochrechnungen zutreffen, steht Frankreich vor einer neuen politischen Ära.