Ein deutsches Gericht in Essen hat am 2. Dezember vier Jugendliche zu 8,5 bis 10 Jahren Jugendhaft verurteilt, weil sie Anfang des Jahres zwei ukrainische Basketballspieler ermordet hatten, berichtete die deutsche Medienplattform Tagesschau.
Die Opfer, Wolodymyr Jermakow (17) und Artem Kosatschenko (18), wurden im Februar bei einem Angriff in Oberhausen erstochen. Jermakow starb noch am selben Tag im Krankenhaus, während Kosatschenko zehn Tage später an seinen Verletzungen verstarb.
Jermakow und Kosatschenko waren 2023 nach Deutschland geflüchtet, um dem Krieg Russlands gegen die Ukraine zu entkommen. Sie schlossen sich dem Basketballteam ART Giants in Düsseldorf an.
Was geschah
Die Täter, die zum Zeitpunkt der Tat 14 und 15 Jahre alt waren, waren zwei Syrer und zwei Deutsche. Einer der deutschen Angreifer besitzt laut DW auch die griechische Staatsbürgerschaft.
Der Angriff begann in einem Bus, als die Gruppe ohne erkennbaren Grund einen Konflikt mit den beiden ukrainischen Spielern provozierte. Nachdem sie den Bus verlassen hatten, griffen sie Jermakow und Kosatschenko an, schlugen sie und stachen sie tödlich nieder.
Gerichtsfeststellungen
Der Prozess fand wegen des Alters der Täter unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor einem Jugendgericht statt.
Zunächst hatten die Staatsanwälte vermutet, dass der Angriff fremdenfeindlich motiviert war. Das Gericht fand jedoch keine Beweise dafür und stellte fest, dass die Angreifer einfach "Ärger suchten", wie WDR berichtete.
Ein Täter gab zu, das Messer benutzt zu haben, während die anderen gestanden, an der Prügelattacke beteiligt gewesen zu sein. Einige der Täter hatten bereits Vorstrafen, die bei der Urteilsfindung berücksichtigt wurden.
Zwei der Täter wurden zu 10 Jahren Jugendhaft verurteilt, die anderen beiden erhielten Haftstrafen von 8,5 Jahren.
Die Verteidiger der Täter planen, gegen das Urteil Berufung einzulegen.