Grönlands Mitte-Rechts-Opposition gewinnt Wahl und treibt Unabhängigkeit voran

Amalie L.

5 Stunden vor

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12/03/2025
Welt
Foto: Shutterstock
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Demokraatit sichert Wahlsieg, während Grönland auf mehr Autonomie von Dänemark zusteuert.

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Grönland, die größte Insel der Welt, strebt seit Langem nach mehr Selbstverwaltung, während es seit fast 300 Jahren unter dänischer Kontrolle steht.

Obwohl es seine inneren Angelegenheiten selbst regelt, behält Dänemark weiterhin die Kontrolle über die Außenpolitik und Verteidigung des Landes.

Die jüngsten Wahlen haben die Debatte über Grönlands Weg zur Unabhängigkeit neu entfacht, wobei externe Einflüsse, darunter die Vereinigten Staaten, die Diskussion zusätzlich komplizieren.

Wahlergebnisse und politische Veränderungen

Bei der jüngsten Parlamentswahl ging die mitte-rechts ausgerichtete Partei Demokraatit als Sieger hervor und sicherte sich laut Digi24 fast 30 % der Stimmen.

Die Partei setzt sich für einen schrittweisen Übergang zur Unabhängigkeit ein, anstatt für einen sofortigen Bruch mit Dänemark.

Die Naleraq-Partei, die eine sofortige Unabhängigkeit und engere Beziehungen zu den USA befürwortet, folgte mit etwa 25 %.

Unterdessen belegte die regierende Inuit Ataqatigiit (IA) unter Premierminister Múte B. Egede mit über 21 % den dritten Platz. Auch IA unterstützt die Unabhängigkeit, bevorzugt jedoch einen vorsichtigeren Ansatz.

Die weiteren Ergebnisse: Siumut, der Koalitionspartner der IA, erreichte fast 15 %, während Atassut und Qulleq 7 % bzw. etwas mehr als 1 % der Stimmen erhielten.

Die Wahlbeteiligung war hoch: Von den 44.000 Wahlberechtigten beteiligte sich eine große Zahl an der Wahl des 31 Sitze umfassenden Parlaments Grönlands.

US-Interesse und Debatte über die Unabhängigkeit

Die Wahl fand vor dem Hintergrund eines erneuten Interesses der Vereinigten Staaten an Grönland statt, insbesondere durch Präsident Donald Trump, der wiederholt seinen Wunsch geäußert hat, Grönland zu erwerben.

Der Vorschlag, den er erstmals 2019 unterbreitete, wurde nach seiner Rückkehr ins Amt im Januar 2025 erneut aufgegriffen. In einer Rede vor dem Kongress vergangene Woche erklärte er: "Wir brauchen Grönland für unsere nationale Sicherheit. Auf die eine oder andere Weise werden wir es bekommen."

Allerdings haben grönländische und dänische Offizielle solche Vorschläge entschieden zurückgewiesen.

Premierminister Egede betonte, dass Grönland "nicht zum Verkauf steht" und mit "Respekt behandelt werden sollte". Trotz äußerer Einflüsse bleibt Grönlands politische Zukunft fest in den Händen seiner Bevölkerung.

Während die Insel ihren Weg zu mehr Autonomie fortsetzt, wird der Ansatz der neuen Regierung entscheidend sein, um Grönlands Zukunft im Spannungsfeld zwischen inneren Bestrebungen und internationalem Interesse zu gestalten.