Ausländische Rekruten berichten von Lügen der russischen Armee.
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Wang und Zhang, geboren 1991 und 1998, befinden sich derzeit in ukrainischer Gefangenschaft, nachdem sie in der Region Donezk festgenommen wurden.
Bei einer Pressekonferenz schilderten sie, wie sie in den Krieg hineingeraten sind – angelockt durch falsche Versprechen von Geld und Arbeit.
Angeworben über TikTok

Wang, der lange Zeit arbeitslos war, erklärte, er habe eine Rekrutierungsanzeige auf TikTok gesehen. Ein russischer Vermittler habe ihm ein monatliches Gehalt von umgerechnet 1.800 bis 2.700 US-Dollar sowie eine bezahlte Reise und Hilfe bei Visa und Papieren zugesichert.
Betrogen bei der Ankunft in Russland

Doch nach seiner Ankunft in Russland sei alles anders gekommen.
– „Sie haben mir mein Handy und meine Bankkarte abgenommen“, sagte Wang.
– „Alles, was wir von den Russen gehört haben, war eine Lüge“, fügte er laut The Kyiv Independent hinzu.
Zhang: Vom Feuerwehrmann an die Front

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– „Ich wollte einfach nur Geld verdienen“, sagte er.
– „Ich hätte nie gedacht, dass ich mitten im Krieg lande.“
Die brutale Realität an der Front

Nach ihrer Verlegung in die Ukraine hätten beide Männer schnell erkannt, dass sie getäuscht worden waren.
Wang schilderte, Russland sei nicht so stark wie angenommen, die Ukraine hingegen deutlich widerstandsfähiger.
„Am besten wäre es, gar nicht erst zu kämpfen“

Wang erklärte, er sei inzwischen überzeugt, dass es besser gewesen wäre, überhaupt nicht am Krieg teilzunehmen.
Die Erfahrung habe das Bild von Stärke, das ihm vermittelt worden war, völlig zerstört.
Kein Bezug zur chinesischen Regierung

Beide Männer betonen, sie hätten eigenständig gehandelt und keine Verbindung zur chinesischen Regierung.
Sie seien lediglich auf der Suche nach Arbeit gewesen – und bereuten ihre Entscheidung heute zutiefst.
Warnung an andere chinesische Staatsbürger

Nun, in ukrainischer Gefangenschaft, rufen Wang und Zhang andere Chinesen dazu auf, nicht in der russischen Armee anzuheuern – und warnen eindringlich vor ähnlichen Rekrutierungsversuchen.
Aussage schwer unabhängig zu überprüfen

Da sich die beiden in ukrainischer Haft befinden, ist es schwierig, ihre Aussagen unabhängig zu verifizieren.
Dennoch bieten ihre Berichte einen seltenen Einblick in die ausländische Rekrutierung durch Russland.
„Wir wurden gut behandelt“

Trotz ihrer Lage betonte Wang, dass die ukrainischen Soldaten sie gut behandelt hätten – sie hätten sich sicher und geschützt gefühlt.