Im spannungsgeladenen US-Wahlkampf zwischen Donald Trump und Kamala Harris bleibt es auch nach dem ersten TV-Duell ungewiss, ob es zu einer zweiten Debatte kommen wird.
Obwohl Trump direkt nach dem ersten Aufeinandertreffen noch offen für eine weitere Debatte war, rudert er jetzt zurück.
Der ehemalige Präsident stellt Bedingungen für ein zweites Duell und attackiert gleichzeitig den US-Sender ABC, der das erste Duell moderierte. Seiner Meinung nach sei die Moderation parteiisch gewesen und hätte ihm gegenüber unfair agiert.
Er ging sogar so weit, zu fordern, dem Sender die Lizenz zu entziehen. Harris hingegen zeigte sich während der Debatte ruhig und fokussiert, während sie Trump mit gezielten Angriffen in die Defensive drängte.
Wie die Zeit Online berichtet, riefen verschiedene Umfragen nach dem Duell Harris zur klaren Siegerin aus.
So ergab eine CNN-Blitzumfrage, dass 63 Prozent der Befragten die Vizepräsidentin als Gewinnerin des Abends sahen, während nur 37 Prozent Trump vorne sahen. Auch eine YouGov-Umfrage zeichnete ein ähnliches Bild, in der 54 Prozent Harris als Siegerin bewerteten.
Trump hingegen teilte auf seiner eigenen Plattform Truth Social Umfrageergebnisse, die ihn als Gewinner darstellten – diese basierten allerdings auf nicht repräsentativen Befragungen.
Trump begründete seine Zurückhaltung für ein zweites Duell mit einem Vergleich zum Boxen: „Wenn man gewonnen hat, muss man nicht unbedingt nochmal in den Ring steigen.“
Harris hingegen hatte bereits unmittelbar nach dem ersten Duell eine zweite Debatte vorgeschlagen, um die Wahlkampfauseinandersetzungen fortzuführen.
Trump jedoch betonte, dass ein weiteres Duell nur dann stattfinden solle, wenn es auf seinem bevorzugten Sender Fox News und mit seinen präferierten Moderatoren ausgetragen werde.
Besonders nach der Flut an kritischen Kommentaren gegenüber Trumps Aussagen durch die Moderatoren von ABC, verlangt er nun, dass Fox-News-Kommentatoren wie Sean Hannity oder Jesse Watters die Moderation übernehmen – beides Persönlichkeiten, die als enge Unterstützer Trumps gelten.
Obwohl das TV-Duell als klarer Sieg für Harris gewertet wird, bleibt unklar, wie stark dieses Ereignis den Wahlkampf nachhaltig beeinflussen wird.
Trump und Harris liegen in den meisten Umfragen relativ nah beieinander, und der Ausgang der Wahl bleibt trotz der Debatte weiter offen.