Kühne Aussage von Dmitri Medwedew: Schlägt Lwiw als neue Hauptstadt der Ukraine vor

Peter Zeifert

24 Wochen vor

|

06/02/2024
Welt
Foto: Belish / Shutterstock.com
Foto: Belish / Shutterstock.com
Schlägt Lwiw als neue Hauptstadt der Ukraine vor.

Dmitri Medwedew, der stellvertretende Sekretär des Sicherheitsrats von Russland, hat kürzlich Diskussionen ausgelöst, indem er vorschlug, dass Lwiw die neue Hauptstadt der Ukraine werden könnte, eine Aussage, die die Aufmerksamkeit des Instituts für Kriegsstudien (ISW) auf sich gezogen hat.

Laut der neuesten Analyse des ISW ist diese Behauptung Teil der intensivierten Rhetorikstrategie des Kremls, die auf die hypothetische Teilung der Ukraine abzielt. Das Think-Tank interpretiert diesen Schritt als eindeutiges Signal für das Bestreben des russischen Präsidenten Wladimir Putin, die totale Kapitulation der Ukraine zu erzwingen und anschließend die Haltung des Westens zum Konflikt zu beeinflussen.

Medwedews Vorschlag wurde über seinen englischsprachigen Social-Media-Account geteilt, was darauf hindeutet, dass die Botschaft in erster Linie an ein internationales Publikum gerichtet war. Er erwähnte eine "geplante Weltbahnlinie" von Spanien durch Südeuropa, die in Lwiw endet, und stellte dies als Vorläufer für die Etablierung von Lwiw als Hauptstadt der Ukraine innerhalb der Grenzen ihres Oblasts dar. Diese Behauptung, so merkt das ISW an, zielt darauf ab, eine Erzählung voranzutreiben, die von den Realitäten der territorialen Integrität der Ukraine und dem anhaltenden Konflikt losgelöst ist, und positioniert sie als separates europäisches Infrastrukturprojekt.

Die Analyse des ISW hebt weiter hervor, dass die Erzählung des Kremls von der Ukraine als einem "künstlichen Staat" Themen der "historisch gerechtfertigten imperialen Eroberung" wiederbelebt. Diese Rhetorik zielt darauf ab, die internationale Unterstützung für die Ukraine zu schwächen, indem die Legitimität suggeriert wird, dass die Ukraine als Lösung des Konflikts bedeutende Territorien an Russland abtritt.

Angesichts dieser Entwicklungen hat die Europäische Union eine vorläufige Vereinbarung über ein umfangreiches Finanzpaket für die Ukraine getroffen, das bis 2027 insgesamt 50 Milliarden EUR umfasst.

Dieses Paket, das darauf abzielt, die staatliche Funktion, den Bau, die Modernisierung und Reformen der Ukraine zu unterstützen, unterstreicht das Engagement der EU, die Ukraine so lange wie nötig zu unterstützen. Es umfasst sowohl zinsgünstige Darlehen als auch nicht rückzahlbare Zuschüsse und markiert einen bedeutenden Schritt zur Stärkung der Resilienz der Ukraine und ihres Weges zur EU-Mitgliedschaft.

Dieser strategische Diskurs und das finanzielle Engagement der EU spiegeln die komplexe geopolitische Landschaft rund um den Ukraine-Konflikt wider und heben die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft hervor, die Ukraine zu unterstützen und gleichzeitig die Herausforderungen zu navigieren, die durch die aggressiven Politiken Russlands entstehen.