Gabriel Attal, der bisherige Bildungsminister Frankreichs, wurde zum neuen Premierminister ernannt, wie der Élysée-Palast bestätigte.
Mit 34 Jahren ist er der jüngste Ministerpräsident in der Geschichte Frankreichs und gilt als enger Vertrauter von Präsident Emmanuel Macron.
Attal, der seit 2023 als Bildungsminister tätig ist, ist auch der erste offen homosexuelle Regierungschef des Landes. Er tritt die Nachfolge von Élisabeth Borne an, die nach knapp 20 Monaten im Amt zurücktrat.
Laut einem Bericht von Spiegel wurde Attal möglicherweise auch wegen seiner Medienpräsenz und Eloquenz ausgewählt, um der Regierung im Jahr der Europawahl und der Olympischen Spiele in Paris mehr Schwung zu verleihen.
In Umfragen lag Macrons Partei zuletzt hinter der Bewegung der rechtsextremen Oppositionschefin Marine Le Pen. Es wird erwartet, dass in den kommenden Tagen Attals Regierungsmannschaft vorgestellt wird.
Seit den Parlamentswahlen 2022 hat Macrons Lager keine absolute Mehrheit mehr in der Nationalversammlung und ist auf Stimmen der Opposition angewiesen.
Die Ernennung Attals ist ein Versuch Macrons, politisch in die Offensive zu kommen.
Der Meinungsforscher Jérôme Fourquet sagte dem Sender BFM TV, Attal sei "die beste Karte, die Macron ausspielen könnte", und verwies auf Attals Popularität, die er durch sein schnelles Handeln als Bildungsminister und durch seine Kommunikationsfähigkeit erlangt habe.