Israels Premierminister Benjamin Netanyahu hielt heute eine Rede vor dem US-Kongress. Zuvor hatte er bekräftigt, dass Israel weiterhin Amerikas starker Verbündeter im Nahen Osten bleiben werde, unabhängig von der zukünftigen amerikanischen Regierung.
Während seines Aufenthalts in Washington traf Netanyahu jedoch nicht nur auf Unterstützung, sondern auch auf massive Proteste gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen.
Das Kapitol war weiträumig abgesperrt, und bereits im Vorfeld wurden mehrere Demonstranten im US-Kongressgebäude festgenommen.
Laut einem Bericht der Tagesschau wird Netanyahu im Kongress auf viele leere Stühle blicken, da einige demokratische Abgeordnete seine Rede boykottieren.
Der Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, zeigte sich empört über den Boykott und warf den Demokraten politisches Kalkül vor, während Israel um sein Überleben kämpfe.
Der Besuch Netanyahus hat auch innenpolitische Dimensionen, besonders im Wahlkampf. Republikaner demonstrieren ihre Unterstützung für Israel, während Demokraten sowohl von rechts als auch von links kritisiert werden.
US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris werden sich jeweils zu Gesprächen mit Netanyahu treffen, während Donald Trump ein Treffen in Mar-a-Lago angekündigt hat.
Biden äußerte sich zuversichtlich hinsichtlich eines möglichen Durchbruchs bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln. Viele hoffen, dass Harris im Falle ihrer Präsidentschaft einen härteren Kurs gegen Netanyahu einschlagen wird.
