Orbán plant möglichen Besuch bei Putin

Olivia Rosenberg

2 Tage vor

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05/07/2024
Welt
Foto: Shutterstock.com
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EU zeigt sich besorgt über Orbáns Pläne.

Inmitten des anhaltenden Ukrainekriegs sorgen Berichte über einen möglichen Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán bei Russlands Präsident Wladimir Putin im Kreml für Unruhe in der Europäischen Union. 

Orbán hatte Putin zuletzt 2019 in Moskau getroffen. Seitdem hat sich das Verhältnis zwischen Russland und dem Westen massiv verschlechtert, vor allem wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

Die EU-Kommission und mehrere EU-Diplomaten äußerten Berichten des Spiegels zufolge ihre Besorgnis über einen möglichen Besuch Orbáns in Moskau. 

Ein solcher Besuch könnte als Signal der Unterstützung für Putin gewertet werden, was die Einheit der EU in der Frage der Sanktionen gegen Russland schwächen könnte. 

Orbán hat sich in der Vergangenheit wiederholt gegen die von der EU verhängten Sanktionen gegen Russland ausgesprochen und pflegt enge Beziehungen zu Putin.

Ein hochrangiger EU-Diplomat, der anonym bleiben wollte, sagte: „Ein Besuch Orbáns in Moskau wäre ein fatales Signal und würde die gemeinsame Haltung der EU gegenüber Russland untergraben.“

Auch innerhalb Ungarns stößt Orbáns Russlandpolitik auf Kritik. Die Opposition wirft ihm vor, die ungarischen Interessen zu verraten und die Beziehungen zu den westlichen Partnern zu gefährden.

Orbán selbst hat sich bisher nicht zu den Berichten über einen möglichen Besuch in Moskau geäußert. 

Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó, der als enger Vertrauter Orbáns gilt, betonte jedoch, dass Ungarn seine eigenen nationalen Interessen verfolge und unabhängig von äußeren Einflüssen entscheide.

Die EU-Kommission betonte, dass die Einheit und Geschlossenheit der EU im Umgang mit Russland von größter Bedeutung sei. 

„Jeder Alleingang, der die gemeinsamen Bemühungen untergräbt, schadet letztlich der gesamten Europäischen Union“, sagte ein Sprecher der Kommission. 

Es bleibt abzuwarten, ob Orbán tatsächlich nach Moskau reisen wird und welche Auswirkungen dies auf die EU und ihre Beziehungen zu Russland haben könnte.