Ein einziges Wort von Papst Leo XIV hat eine Online-Sensation ausgelöst.
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Papst Leo XIV hat keine Zeit verloren, um die weltweiten Schlagzeilen zu dominieren – besonders in den Vereinigten Staaten.
Nur wenige Tage nach seiner historischen Wahl hielt der in Chicago geborene Pontifex eine kurze Bemerkung, die seither sowohl online als auch offline Gesprächsthema ist.
Als er am 12. Mai bei seiner ersten internationalen Pressekonferenz im Vatikan Reporter begrüßte, rief ein Journalist: „Haben Sie eine Botschaft für die Vereinigten Staaten?“ Ohne zu zögern blieb der 69-jährige Papst stehen, lächelte leicht und sprach ein einziges, rätselhaftes Wort: „Viele.“ Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Gott segne euch alle.“
Laut Newsner, ist diese minimalistische Antwort seitdem regelrecht explodiert — von vielen als tiefgründig und gezielt, vielleicht sogar provokant interpretiert.
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Eine stille Bombe in einem einzigen Wort
Das Internet reagierte in einem Sturm. Kommentatoren, politische Analysten und Gelegenheitsbeobachter meldeten sich zu Wort – einige lobten die Gelassenheit und Subtilität des Papstes, andere nannten die Bemerkung unheilvoll oder sogar beängstigend.
„Es ist das still bedrohlichste, was ich je von einem Papst gehört habe“, schrieb ein Nutzer auf X.
Was vielleicht besonders wirkte, war das, was nicht gesagt wurde. In einer Ära der Soundbites und Polarisierung fühlte sich ein einziges mehrdeutiges Wort lauter an als jede Rede.
Für jene, die mit der Vergangenheit von Papst Leo vertraut sind, kam dies nicht überraschend.
Eine Geschichte des offenen Wortes
Schon lange bevor er das weiße Gewand trug, machte Kardinal Robert Francis Prevost seine Haltung zu Themen wie Einwanderung und sozialer Gerechtigkeit deutlich. Bereits 2015 teilte er öffentlich Artikel, die Trumps Einwanderungspolitik kritisierten, und unterstützte kirchliche Stimmen, die vor spalterischer Rhetorik warnten.
Seit seinem Amtsantritt hat Papst Leo XIV Trump zwar nicht namentlich erwähnt, doch sein Ton ist keineswegs milder geworden.
Anfang dieses Jahres teilte sein offizieller X-Account einen Brief des verstorbenen Papstes Franziskus, in dem Massendeportationen verurteilt wurden – von vielen als direkter Kommentar zur aktuellen US-Politik gewertet.
Ebenfalls repostete er Kritik an Vizepräsident JD Vance, der behauptete, linke Politiker würden „sich mehr um Migranten kümmern als um ihre eigenen Bürger“.
Sein Bruder, John Prevost, gab kürzlich Einblick in die Denkweise des Papstes:
„Ich weiß, dass er mit dem, was in der Einwanderungspolitik passiert, nicht zufrieden ist. Das weiß ich sicher“, sagte er Reportern. „Er wird sich nicht einfach zurücklehnen. Ich glaube nicht, dass er schweigend zusehen wird.“
Auf einem schmalen Grat – mit lauter Stimme
Trotz seiner häufigen Kritik an Trump-Politik folgt Papst Leo XIV nicht blind der Linie der Demokraten. Er äußerte Bedenken, dass progressive Botschaften zu Themen wie Abtreibung gläubige Arbeiter und Menschen mit tief verankertem Glauben entfremden könnten.
Sein Ansatz erinnert an das Erbe seines Namensvetters, Papst Leo XIII, der als Verfechter von Arbeiterrechten und sozialer Gerechtigkeit, aber auch persönlicher Verantwortung und Marktfreiheit galt. In diesem Geist scheint Papst Leo XIV entschlossen, die Kirche in der modernen Politik relevant zu halten, ohne parteiisch zu werden.
Er spricht offenbar nicht für eine bestimmte Partei, sondern für die Überhörten – die Arbeiter, die Migranten und jene, deren Stimmen in politischen Debatten oft untergehen.