Ohne Aufrüstung ist NATO verwundbar.
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Die polnische Regierung erhöht sowohl ihre zivile als auch ihre militärische Bereitschaft – und warnt den Rest Europas.
Wenn es um Verteidigungsausgaben geht, hat sich Polen als eines der führenden Länder Europas etabliert. Mit umfangreichen Investitionen und Mobilisierung hat sich das Land an die Spitze der militärischen Aufrüstung des Kontinents gestellt.
Nun richtet die polnische Regierung jedoch den Blick nach außen – und fordert andere NATO-Staaten auf, nachzuziehen, bevor Russland die Oberhand gewinnt.
„Europa muss wieder aufrüsten. So sind die Zeiten. Es ist nicht nur jetzt notwendig, sondern für das gesamte kommende Jahrzehnt“, sagt Cezary Tomczyk, Polens stellvertretender Verteidigungsminister, in einem Interview mit dem schwedischen Fernsehen SVT.
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Tomczyk betont, dass es eine gemeinsame Linie unter den europäischen Staaten brauche und dass eine koordinierte Verteidigungsstrategie die Sicherheitspolitik der Zukunft prägen müsse.
„Wir sehen die nordischen Länder als unsere Verbündeten, die alles verstehen und die wir von nichts überzeugen müssen. Diese Politik, dieses Verständnis für das Verhältnis zu Russland, ist heute grundlegend“, so Tomczyk.
Polens neue Initiativen betreffen nicht nur das Militär. Auch die zivile Bereitschaft wurde gestärkt – ein deutliches Signal, dass sich das Land auf mehr Bedrohungen vorbereitet als nur auf traditionelle militärische Konflikte.
Gleichzeitig wächst bei zahlreichen europäischen Verteidigungsexperten die Erkenntnis, dass sich die NATO nicht mehr uneingeschränkt auf die Unterstützung der USA verlassen kann. In dieser Realität wird der Beitrag jeder einzelnen Nation zur Verteidigung immer wichtiger – und aus polnischer Sicht muss der Rest Europas nun Verantwortung übernehmen.