Russland und China planen den Aufbau eines Kernkraftwerks auf dem Mond

Peter Zeifert

37 Wochen vor

|

06/03/2024
Welt
Foto: Wiki Commons
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Russland und China planen den Aufbau eines Kernkraftwerks auf dem Mond.

In einer bahnbrechenden Ankündigung bestätigte Juri Borissow, der Leiter der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Pläne für ein gemeinsames Vorhaben mit China zum Aufbau eines Kernkraftwerks auf dem Mond. „Wir nehmen dieses Projekt sehr ernst“, erklärte Borissow gegenüber Reuters und markierte damit einen signifikanten Schritt vorwärts in der Erforschung des Mondes.

Ein Kraftwerk für zukünftige Siedlungen

Das geplante Kernkraftwerk auf dem Mond wird als entscheidender Baustein für die Möglichkeit zukünftiger Mond-Siedlungen angesehen. Borissow erläuterte, dass Solarmodule allein nicht ausreichen würden, um den Energiebedarf eines solch ambitionierten Projekts zu decken. „Dies ist eine sehr ernste Herausforderung. Es sollte im automatischen Modus erfolgen, ohne menschliche Anwesenheit“, betonte er.

Zeitplan für den Start

Borissow, der zuvor als stellvertretender Verteidigungsminister Russlands diente, verriet, dass Russland und China bereits ein „Mondprogramm“ entwickelt haben, wobei Moskau seine Expertise in „Kernenergie“ einbringt. Der Bau des Kernkraftwerks, zusammen mit Plänen für ein kernkraftbetriebenes Lastenraumschiff, ist vorläufig für den Zeitraum zwischen 2033 und 2035 geplant. Allerdings bleibt die Kühlung des Kernreaktors eine technische Frage, die noch gelöst werden muss.

Visionen von Weltraum-Schleppern und darüber hinaus

„Wir arbeiten tatsächlich an einem Weltraum-Schlepper. Diese enorme, zyklopische Struktur könnte dank eines Kernreaktors und einer leistungsstarken Turbine große Lasten von einer Umlaufbahn in eine andere transportieren, Weltraumschrott sammeln und in vielen anderen Programmen involviert sein“, teilte Borissow mit und skizzierte den ambitionierten Umfang des Projekts.

Rückschläge und zukünftige Bestrebungen

Trotz jüngster Rückschläge, einschließlich des Scheiterns der Raumsonde Luna-25, die die Kontrolle verlor und auf dem Mond zerschellte, bleibt Russland seinen Mondambitionen verpflichtet. Dies war Russlands erste Mondmission seit 47 Jahren, und trotz des Missgeschicks sind Pläne für weitere Missionen und potenzielle gemeinsame bemannte Missionen mit China, einschließlich einer Mondstation, in der Pipeline.

Internationale Bedenken und Ziele

Die Ankündigung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Bedenken geäußert werden, mit den Vereinigten Staaten, die warnen, dass Russland plant, Kernwaffen im Weltraum zu platzieren. In der Zwischenzeit zielt China darauf ab, vor 2030 den ersten chinesischen Astronauten auf dem Mond spazieren zu lassen, was die Bühne für eine neue Ära der Mondforschung und internationalen Raumfahrtzusammenarbeit bereitet.