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Russland verliert wichtigen Marinestützpunkt im Mittelmeer

Vladimir Putin, Ryssland
Gil Corzo / Shutterstock

Jahrelang galt das Mittelmeer als Schlüsselregion für Russlands militärisches Machtstreben – ein Schauplatz, auf dem Moskau seine geopolitischen Ambitionen zur Schau stellte.

Russland hat keinen wirklichen Stützpunkt mehr in der Region.

Über Jahre hinweg war das Mittelmeer ein strategisch bedeutendes Gebiet für die militärische Präsenz Russlands. Die russische Marine operierte dort regelmäßig – mit ihrem Stützpunkt in Syrien als Dreh- und Angelpunkt zur Machtdemonstration in der Region. Doch nun hat sich die Lage verändert.

Laut Dmytro Pletenchuk, dem Sprecher der ukrainischen Marine, verfügt Russland im Mittelmeer über keinen funktionierenden Marinestützpunkt mehr, wie  Ukrinform berichtet.

In einem Fernsehinterview erklärte er, dass sich zwar weiterhin russische Schiffe in der Region befänden und Übungen durchführten, um den Eindruck zu erwecken, dass sie sich nicht zurückgezogen hätten. In der Praxis operierten sie jedoch nun im Grunde in fremden Gewässern.

Pletenchuk sagte, dass Russland zwar noch einige freundlich gesinnte Häfen in Afrika anlaufen könne, wo die Schiffe betankt und kleinere Reparaturen durchgeführt werden könnten. Doch diese Orte seien keine echten Marinestützpunkte. Es fehle ihnen an der festen Infrastruktur, die notwendig sei, um Einsätze wie früher zu planen, Ruhephasen einzulegen und logistische Aufgaben zu erfüllen.

Er betonte, dass es für Russland nun deutlich schwieriger sei, seine Operationen aufrechtzuerhalten, da die Unterstützung in der Nähe begrenzt sei.

Ohne den Stützpunkt in Tartus in Syrien hat Russland einen wichtigen Teil seiner militärischen Schlagkraft in der Region eingebüßt. Die Veränderung kam, nachdem sich die neue syrische Führung – mit Unterstützung der Türkei – von einer weiteren russischen Präsenz im Land distanziert hatte. Das hat Moskau mit weniger Optionen zurückgelassen.

Trotzdem versucht Russland, seine Präsenz zu bewahren. Schiffe werden entsandt und Übungen abgehalten – ein Versuch, zu zeigen, dass man weiterhin mitspielt.

Laut Pletenchuk ist dies Teil von Kremls übergeordnetem Ziel, Einfluss in Afrika und im Mittelmeerraum auszuüben. Selbst ohne eigenen Stützpunkt hat Russland diesen Anspruch noch nicht vollständig aufgegeben.

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