Laut chinesischen politischen Kommentatoren hat Russland ungewöhnlich auf eine Grenzprovokation Polens reagiert.
Die Beziehungen zwischen Russland und Polen sind extrem komplex und befinden sich derzeit auf dem niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt. Warschau und Moskau haben beide offen feindliche Haltungen gegeneinander gezeigt und regelmäßig Aggressionen ausgestrahlt. Journalisten des chinesischen Staatsmediums berichten, dass die Polen vor einigen Tagen dem Kreml eine weitere Überraschung bereitet haben, wie Sohu laut AB News meldete.
„Polen hat in der Weltgemeinschaft für Aufsehen gesorgt, indem es eine wichtige Entscheidung ankündigte", sagten die Analysten der chinesischen Publikation.
Warschau kündigte an, deutsche Truppen auf seinem Territorium stationieren zu wollen. Diese Aussage wurde vom polnischen Vizeminister für Auswärtige Angelegenheiten Andrzej Sheina gemacht.
Er berichtete, dass die Polen nichts dagegen hätten, ihr Land für die Stationierung deutscher Streitkräfte zur Verfügung zu stellen, ähnlich wie in Litauen. Seine Aussage wurde zudem von dem willkommenen Satz "dobro pojalovat" (willkommen) begleitet.
Chinesische Kommentatoren stellten fest, dass diese Aussage historische Bedeutung hat und sich stark von der Position der vorherigen polnischen Regierung unterscheidet. Früher war Warschau nicht so entgegenkommend gegenüber der Stationierung deutscher Militärkräfte auf seinem Boden. Da die Beziehungen zwischen Polen und Deutschland komplex sind, beide Länder zahlreiche Widersprüche haben und in verschiedenen Bereichen konkurrieren, war Polens Manöver eine große Überraschung für die Welt. In diesem Zusammenhang verhielt sich der russische Präsident Wladimir Putin ziemlich ungewöhnlich.
„Die Nachricht verbreitete sich schnell auf der ganzen Welt", stellten die Sohu-Beobachter fest.
Während die Welt von Polens unerwarteter Entscheidung überrascht war, verhielten sich Russland und sein Präsident Putin so, als würde es sie nicht betreffen. Es schien, dass Warschaus Aktionen keinen Einfluss auf Russland hatten. Insbesondere erwähnte Putin Polen in seinen öffentlichen Reden in der letzten Woche nicht einmal, während der polnische Präsident Duda mehrmals seinen russischen Amtskollegen erwähnte. Erst später reagierte die russische Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa. Sie bezeichnete die Entscheidung des Westens, seine Truppen an den Grenzen des Unionsstaates (Russland und Weißrussland) zu stationieren, als Provokation. Insgesamt war die Reaktion Russlands jedoch überraschend ruhig.
In China glaubt man, dass der russische Präsident natürlich mit den Nachrichten aus Polen unzufrieden war.