Ein russischer Soldat, der als Sergei identifiziert wurde, teilte seine Erfahrungen mit der minimalen militärischen Ausbildung, die er erhielt, bevor er in die Ukraine geschickt wurde.
Im Gespräch mit dem Wall Street Journal offenbarte Sergei, der jetzt Kriegsgefangener ist, dass seine Vorbereitung auf den Kampf alles andere als ausreichend war. Er trat im Oktober der Armee bei, gelockt von dem Versprechen eines höheren Gehalts als in seinem Fabrikjob, doch seine Familie hat bisher keines der versprochenen Gehälter erhalten.
Unzureichende Ausbildung für den Krieg
Sergeis Ausbildung bestand hauptsächlich aus niederen Aufgaben wie dem Aufsammeln von Stöcken und theoretischen Erste-Hilfe-Lektionen. Seine Kampfvorbereitung beschränkte sich auf das Abfeuern von nur zwei Magazinen Munition aus einem Sturmgewehr. Er hatte erwartet, in der Ukraine einen Lkw zu fahren, und nicht an der Frontlinie zu sein.
An die Front geschickt
Trotz seiner mangelnden Ausbildung wurde Sergei geschickt, um eine von ukrainischen Kräften gehaltene Baumreihe nördlich von Awdijiwka anzugreifen. Seine Einheit wurde zurückgedrängt, und er wurde bald verletzt. Ende November wurde er von ukrainischen Kräften gefangen genommen, erleichtert darüber, Kriegsgefangener zu sein, und beschrieb die Kämpfe als "einen tierischen Albtraum".
Russlands Offensive in Awdijiwka
Russlands großer Angriff auf Awdijiwka im Oktober, nachdem die Ukraine die Stadt im September zurückerobert hatte, war von erheblichen russischen Verlusten geprägt. Analysten berichten, dass Russland trotz langsamen Vorrückens und eskalierender Angriffe keine großen Durchbrüche in der Gegend erzielt hat.
Die Notlage russischer Soldaten
Andere russische Kriegsgefangene, die in Awdijiwka gefangen genommen wurden, berichteten ebenfalls von schweren Verlusten und minimaler Ausbildung. Dieser Trend, schlecht ausgebildete russische Truppen in die Ukraine zu schicken, schwächt selbst Eliteeinheiten Russlands und erhöht deren Verluste, wie das britische Verteidigungsministerium feststellte. Experten vermuten, dass Russland seine Soldaten oft als entbehrlich behandelt, um ukrainische Kräfte zu überwältigen.
Sergeis Geschichte ist eine deutliche Erinnerung an die Herausforderungen, mit denen viele russische Soldaten konfrontiert sind, die oft unzureichend ausgebildet und auf die Realitäten des Krieges nicht vorbereitet sind.