Die Europäische Union hat ein Verfahren gegen Ungarn wegen des sogenannten "Souveränitätsgesetzes" eingeleitet, das im Dezember in Kraft getreten ist.
Dieses Gesetz, das von der ungarischen Regierung als Schutz vor ausländischer Wahlbeeinflussung deklariert wird, wird von der EU als Bedrohung für demokratische Grundwerte wie Meinungsfreiheit und Vereinigungsfreiheit angesehen.
Die EU-Kommission hat Ungarn aufgefordert, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen, und ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet.
Das Gesetz führte auch zur Einrichtung eines neuen "Amtes für Souveränitätsschutz", das Organisationen untersuchen soll, die ausländische Finanzmittel erhalten.
Laut einem Bericht von der Tagesschau kritisiert die EU-Kommission, dass die Schaffung einer neuen Behörde mit weitreichenden Befugnissen und einem strengen Überwachungs- und Sanktionsregime der Demokratie in Ungarn ernsthaften Schaden zufügen könnte.
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban rechtfertigt das Gesetz mit der Behauptung, dass Ausländer versuchen würden, die künftige ungarische Regierung "kiloweise zu kaufen".
Die EU und die USA haben das Gesetz scharf kritisiert, wobei der US-Botschafter in Ungarn, David Pressman, die neuen Regelungen als "Mandat von atemberaubendem Ausmaß" bezeichnete.