Stoltenbergs Abschied nach 10 Jahren: Sein Vermächtnis als NATO-Generalsekretär

Olivia Rosenberg

4 Tage vor

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01/10/2024
Welt
Foto: Wikimedia Commons
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Stoltenbergs turbulente Zeit an der NATO-Spitze.

Jens Stoltenberg blickt nach zehn Jahren als NATO-Generalsekretär auf eine außergewöhnlich turbulente Amtszeit zurück. Seine Karriere in dieser Position begann 2014 auf Anregung der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ihn für die Rolle vorschlug.

Trotz anfänglicher Zweifel und seiner früheren Kritik an der NATO nahm Stoltenberg den Posten an und führte das Bündnis durch zahlreiche Krisen, darunter den Ukraine-Krieg, interne Spannungen und Drohungen gegen die europäische Sicherheit.

Wie die Tagesschau berichtet, nannte Stoltenberg den Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 als den schlimmsten Moment seiner Amtszeit.

Zwar habe die NATO bereits frühzeitig vor einer Eskalation gewarnt, doch die Invasion erschütterte die Allianz.

Unter Stoltenbergs Führung reagierte die NATO entschlossen: Die Ostflanke wurde mit zusätzlichen Truppen verstärkt, die Verteidigungsausgaben stiegen, und zahlreiche Staaten erhöhten ihr Engagement für die Sicherheit Europas.

Dennoch bleibt Stoltenberg selbstkritisch. Er bedauerte, dass viele wichtige Schritte, wie die Unterstützung der Ukraine und die Aufrüstung der NATO-Staaten, nicht bereits vor dem russischen Angriff geschehen seien.

Besonders Deutschlands frühere Abhängigkeit von russischem Gas, das lange als rein wirtschaftliches Thema betrachtet wurde, sieht er heute kritisch.

Stoltenberg betonte, dass Freiheit wichtiger sei als Freihandel und warnte vor den Fehlern, die in der Vergangenheit gemacht wurden.

Neben den externen Bedrohungen musste Stoltenberg auch mit internen Spannungen innerhalb der NATO umgehen.

Der Austrittsgedanke von Donald Trump und die Kritik des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der die NATO als "hirntot" bezeichnete, stellten ihn immer wieder vor diplomatische Herausforderungen.

Dennoch gelang es ihm, das Bündnis zusammenzuhalten und politische Reformprozesse in Gang zu setzen.