Startseite Welt Trump will Arzneimittelpreise drastisch senken – 5 Gründe, warum verschreibungspflichtige...

Trump will Arzneimittelpreise drastisch senken – 5 Gründe, warum verschreibungspflichtige Medikamente in den USA so teuer sind

Pharmaceuticals
Shutterstock

Trump hat angekündigt, ein Dekret zu unterzeichnen, um die Medikamentenpreise um bis zu 80 % zu senken – aber warum sind verschreibungspflichtige Medikamente in den USA so teuer?

Gerade lesen andere

Trump hat angekündigt, ein Dekret zu unterzeichnen, um die Medikamentenpreise um bis zu 80 % zu senken – aber warum sind verschreibungspflichtige Medikamente in den USA so teuer?

Günstigere Medikamente in Aussicht

US-Präsident Donald Trump hat auf Truth Social angekündigt, am Montag eine präsidiale Anordnung zu unterzeichnen, mit der die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente drastisch gesenkt werden sollen. „Ich werde eine Politik der ‚meistbegünstigten Nation‘ einführen, wonach die Vereinigten Staaten denselben Preis zahlen wie das Land, das den niedrigsten Preis weltweit zahlt“, schrieb der Präsident.

Bis zu zehnmal teurer

Laut Präsident Trump kosten verschreibungspflichtige Medikamente in den USA teilweise fünf- bis zehnmal so viel wie im Rest der Welt – doch woran liegt das?

Grund Nr. 1: Werbung

Nach Angaben von Harvard Health Publishing ist die direkte Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente gegenüber Verbraucherinnen und Verbrauchern einer der Gründe für die hohen Preise in den USA. Im Jahr 2022 gaben Pharmaunternehmen fast 8,1 Milliarden US-Dollar für Marketing aus. Beworbene Medikamente sind in der Regel deutlich teurer als nicht beworbene – obwohl sie nicht zwangsläufig besser sind.

Lesen Sie auch

Grund Nr. 2: Pharmacy Benefit Manager (PBMs)

Pharmacy Benefit Manager (PBMs) verwalten Arzneimittelvergünstigungen für Großunternehmen wie Medicare sowie für Krankenversicherer. Sie verhandeln Preise sowohl mit Versicherern als auch mit Apotheken. Ihre Gebühren und Anreizsysteme, die oft anteilig an den Gesamtausgaben bemessen werden, tragen erheblich zur Preissteigerung bei.

Grund Nr. 3: Gewinnstreben der Pharmaunternehmen

Pharmafirmen argumentieren, dass die Entwicklung neuer Medikamente sowie die vorgeschriebenen Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit vor der Zulassung sehr kostspielig seien. Eine im Jahr 2022 veröffentlichte Studie konnte jedoch keinen Zusammenhang zwischen den Forschungs- und Entwicklungskosten eines Medikaments und dessen späterem Preis feststellen. Laut Harvard Health erzielen die meisten der 30 größten Pharmaunternehmen jährlich Milliardengewinne.

Grund Nr. 4: Rechtliche Tricks

Viele Pharmahersteller nutzen juristische Strategien, um ihre Monopolstellung auf bestimmte Medikamente möglichst lange aufrechtzuerhalten. Dazu gehören das massenhafte Einreichen von Patenten sowie Klagen gegen potenzielle Wettbewerber. Manche Unternehmen verändern auch geringfügig die Zusammensetzung ihrer Medikamente, um sie als neue Produkte erneut patentieren zu lassen.

Grund Nr. 5: Kostenbeteiligung der Patienten

Höhere Zuzahlungen, Selbstbeteiligungen und Versicherungsprämien kommen vielen US-Amerikanern bekannt vor – und das hat Gründe. In den vergangenen Jahren haben viele Krankenversicherungen einen Teil der Kosten auf die Patienten abgewälzt. Auch wenn dies gelegentlich gerechtfertigt sein mag, können hohe Eigenbeteiligungen Patienten davon abhalten, notwendige medizinische Behandlungen in Anspruch zu nehmen.

Wie geht es weiter?

Trump wird am Montag eine Pressekonferenz abhalten, bei der er die präsidiale Anordnung unterzeichnen will. Wie genau die Anordnung die gewünschten Auswirkungen auf die Medikamentenpreise haben soll, ist bislang unklar. Trump kündigte jedoch an, während der Pressekonferenz weitere Einzelheiten zu erläutern.

Lesen Sie auch

Fandest du den Artikel interessant? Teile ihn hier. Artikel teilen: