Polens neue Regierung unter Führung von Donald Tusk hat angekündigt, mit Deutschland über Reparationszahlungen für Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg verhandeln zu wollen.
Obwohl die Frage der Reparationen im formalen und rechtlichen Sinne seit vielen Jahren als abgeschlossen gilt, sieht Tusk in der moralischen, finanziellen und materiellen Wiedergutmachung noch offene Punkte.
Im Gegensatz zu seinen Vorgängern strebt er eine Zusammenarbeit mit Deutschland an, die nicht zu gegenseitigen Ressentiments führt, sondern beiden Nationen Vorteile bringt und der internationalen Sicherheit dient.
Laut einem Bericht der Zeit und der dpa hat die vorherige PiS-Regierung Polens im Oktober 2022 mehr als 1,3 Billionen Euro als Entschädigung für die Weltkriegsschäden gefordert.
Die Bundesregierung lehnt Reparationszahlungen ab und beruft sich auf den Zwei-plus-Vier-Vertrag, der die endgültige Souveränität Deutschlands regelt und dessen außenpolitische Folgen festlegt, an dem Polen jedoch nicht beteiligt war.
Diese Entwicklungen werfen ein Licht auf die komplexen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen und zeigen, dass die Aufarbeitung der Vergangenheit auch Jahrzehnte nach Kriegsende noch immer aktuell ist.
Die Diskussion um Reparationszahlungen könnte die diplomatischen Beziehungen beider Länder erneut auf die Probe stellen.