Ukraines Präsident Selenskyj unerwartet zu Besuch im Baltikum

Peter Zeifert

28 Wochen vor

|

10/01/2024
Welt
Foto: Shutterstock.com
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Ukraines Präsident Selenskyj unerwartet zu Besuch im Baltikum.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat unerwartet eine Reise durch die baltischen Staaten begonnen, beginnend mit der Hauptstadt Litauens, Vilnius. Sein Besuch, der zuvor nicht öffentlich angekündigt wurde, signalisiert eine bedeutende diplomatische Geste inmitten anhaltender regionaler Spannungen.

Selenskyjs Baltikum-Route

Nach seiner Landung in Vilnius am Mittwoch wurde Selenskyjs Besuch vom Büro des litauischen Präsidenten bekannt gegeben. Nach seinem Aufenthalt in Vilnius plant der ukrainische Führer, nach Riga, Lettland, und Tallinn, Estland, zu reisen und damit die Bindungen der Ukraine zu diesen wichtigen regionalen Verbündeten weiter zu festigen.

Selenskyj bestätigte den Besuch anschließend auf X und schrieb Folgendes:

"Estland, Lettland und Litauen sind unsere zuverlässigen Freunde und prinzipientreuen Partner. Heute bin ich in Vilnius angekommen, bevor es weiter nach Tallinn und Riga geht. Ich werde Gespräche mit dem Präsidenten, dem Premierminister, dem Sprecher des Seimas führen sowie Politiker, Medienvertreter und die ukrainische Gemeinschaft treffen. Auf der Agenda stehen Sicherheit, EU- und NATO-Integration, Zusammenarbeit in elektronischer Kriegsführung und Drohnen sowie die weitere Koordination der europäischen Unterstützung. Aber zuallererst unsere Dankbarkeit. Für die kompromisslose Unterstützung der Ukraine seit 2014 und insbesondere jetzt während der russischen Großoffensive."

Litauen, gemeinsam mit Lettland und Estland, grenzt an Russland und gehört zu den beständigsten Unterstützern der Ukraine.

Diese Nationen haben eine feste Haltung eingenommen, um die Ukraine gegen russische Aggression zu unterstützen, was ihre eigenen Sicherheitsbedenken in der Region widerspiegelt.

Der Besuch fällt zusammen mit jüngsten Entwicklungen zwischen Deutschland und Litauen, wo eine Vereinbarung getroffen wurde, etwa 4.800 deutsche Soldaten dauerhaft nahe der russischen Grenze zu stationieren. Diese Stationierung, geplant für 2027, zielt darauf ab, eine voll kampfbereite deutsche Brigade in Litauen zu etablieren.

Sprecher des russischen Außenministeriums haben Bedenken geäußert, dass die Errichtung der deutschen Brigade die militärischen Spannungen zwischen Russland und der NATO eskalieren könnte. Die meisten Einheiten dieser deutschen Brigade werden voraussichtlich in den Jahren 2025 und 2026 eintreffen und markieren damit eine bedeutende Verstärkung der NATO-Militärpräsenz in der Region.