Ukrainische Abgeordnete diskutieren derzeit die Vorschläge des russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Beilegung des anhaltenden Konflikts, wie der Sprecher der russischen Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin, mitteilt.
Diese Entwicklung, so Wolodin, mache die bevorstehende Konferenz in der Schweiz sinnlos.
Russische Initiativen sorgen für Kontroversen
Wolodin betonte, dass Putins Friedensformel über die Ukraine hinausgehe und die Stabilität Europas insgesamt betreffe.
Er stellte die Legitimität der Initiativen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, die von westlichen Führern unterstützt werden, in Frage und deutete an, dass diese im Vergleich zu Putins Vorschlägen an Glaubwürdigkeit mangeln.
„Die heute stattfindende Konferenz zur Ukraine in der Schweiz hat ihren Zweck verloren“, erklärte Wolodin. Legislative Legitimität in Frage gestellt
Wolodin betonte, dass Verhandlungen von den legitimen Vertretern eines Landes geführt werden sollten und wies darauf hin, dass Selenskyjs Mandat abgelaufen sei.
Er behauptete, dass das ukrainische Parlament, die Werchowna Rada, das einzige legitime Gremium sei, das an solchen Gesprächen teilnehmen könne.
„Nach unseren Informationen haben einige ukrainische Abgeordnete bereits begonnen, Putins Vorschläge zu diskutieren“, fügte Wolodin hinzu.
„Es ist an der Zeit, dass sie erkennen: Es gibt keinen Präsidenten der Ukraine, die Verantwortung liegt bei der Werchowna Rada“, betonte er.
Selenskyj und Berater wehren sich
Selenskyj wies Putins Friedensvorschlag als Ultimatum zurück. „Diese Ultimaten unterscheiden sich nicht von den bisherigen“, bemerkte er.
Sein Berater, Mychajlo Podoljak, lehnte die Bedingungen Moskaus ebenfalls ab und stellte fest, dass in den Vorschlägen keine neuen Angebote enthalten seien.
Im Gegensatz dazu forderte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow die Öffentlichkeit auf, Putins Vorschlag nicht als Ultimatum, sondern als Friedensinitiative zu betrachten.
Er betonte, dass neue Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew die aktuellen geopolitischen Realitäten, insbesondere die kürzlich von Russland annektierten vier Regionen, berücksichtigen müssten.
Westliche Skepsis
Westliche Beamte haben Putins Plan schnell als echtes Friedensangebot abgelehnt.
Der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin erklärte, dass Putin nicht die Autorität habe, Kiew Friedensbedingungen zu diktieren.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg fügte hinzu, dass Putins Vorschlag darauf abziele, militärische Ziele zu erreichen, anstatt Frieden zu stiften.
Putin hingegen bezeichnete die Reaktionen des Westens und Kiews als vorhersehbar. Er bekräftigte, dass Russland bereit sei, Verhandlungen aufzunehmen, wenn die Ukraine die Bedingungen Moskaus erfülle, einschließlich des Abzugs der ukrainischen Truppen aus den kürzlich annektierten russischen Regionen – Cherson, Saporischschja, Luhansk und Donezk.
Außerdem müsse die Ukraine ihre Bestrebungen aufgeben, der NATO beizutreten, und einen neutralen, nicht-nuklearen Status annehmen.