Vom Bauarbeiter zum Anti-Kriegs-Aktivisten: Ein Russe protestiert und flieht vor Putins Regime

Olivia Rosenberg

32 Wochen vor

|

12/12/2023
Welt
Foto: Shutterstock
Foto: Shutterstock
Russischer Aktivist spricht über seinen Kampf.

Nikolai Borisov, ein Bauarbeiter aus Lipetsk, hat sich im Jahr 2023 mehrfach an Anti-Kriegs-Piketten beteiligt. In der Innenstadt von Woronesch stand er mit Plakaten, die gegen den Krieg in der Ukraine protestierten. 

Trotz der zunehmenden Repressionen gegen politische Aktivisten in Russland fand Borisov den Mut, öffentlich gegen den Krieg zu demonstrieren. Er wurde mehrmals festgenommen, vor Gericht gestellt und mit Geldstrafen belegt. 

Kürzlich entschied sich der Aktivist, aus Russland zu emigrieren. In einem Interview mit Radio Svoboda sprach er über seinen Protest und seine Emigration.

Borisov erklärte, dass er lange Zeit den Absurditäten in Russland bewusst war, aber erst nachdem er gesehen hatte, wie eine junge Aktivistin in Woronesch mutig Anti-Kriegs-Piketten durchführte, entschied er sich, selbst aktiv zu werden. 

Er wollte zeigen, dass es trotz der Gefahren möglich ist, öffentlich gegen den Krieg zu protestieren. Borisov betonte, dass es wichtig sei, nicht das Selbstwertgefühl zu verlieren und sich nicht dem Willen des Staates zu beugen.

Die Entscheidung, Russland zu verlassen, traf er, nachdem die Polizei begann, sich für sein Leben zu interessieren. Borisov sieht keine Zukunft mehr in einem Russland, das von Propaganda und Repressionen geprägt ist. 

Er betonte, dass es besser sei, im Ausland zu leben, als in einem Gefängnis in Russland zu sitzen, nur weil man gegen den Krieg protestiert.