Während Putin Familienfest feiert, trifft Rakete Kinderklinik in der Ukraine

Olivia Rosenberg

1 Minute vor

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11/07/2024
Welt
Foto: Sasa Dzambic Photography / Shutterstock.com
Foto: Sasa Dzambic Photography / Shutterstock.com
UN verurteilt Angriff auf Kiewer Krankenhaus als mögliches Kriegsverbrechen.

Am Montag, dem 8. Juli, wurde die ukrainische Hauptstadt Kiew Ziel eines schweren russischen Luftangriffs, bei dem unter anderem das Kinderkrankenhaus Ochmatdyt getroffen wurde. Fast 200 Menschen wurden verletzt, und zahlreiche, darunter auch Kinder, kamen ums Leben. 

Während Rettungskräfte in Kiew nach Vermissten suchten, feierte Wladimir Putin in Russland den Tag der „Liebe, Familie und Treue“, so Informationen der Frankfurter Rundschau.

Die Fassade des Kinderkrankenhauses wurde bei dem Angriff stark beschädigt. Viele der behandelten Kinder, darunter auch schwerkranke Krebspatienten, mussten evakuiert werden. 

Während Russland die Verantwortung für den Angriff leugnet und Trümmer einer ukrainischen Luftabwehrrakete verantwortlich macht, betonte der ukrainische Staatssicherheitsdienst, dass es sich um einen direkten Angriff handelte. 

Der russische Präsident hingegen widmete den Tag der Stärkung der Familienwerte und feierte mit den Bürgern einen nationalen Feiertag.

In den sozialen Netzwerken war die Entrüstung groß. Nutzer äußerten ihre Empörung über den Zynismus der gleichzeitigen Feier und des Angriffs. 

Auch die Vereinten Nationen verurteilten den Angriff scharf und bezeichneten ihn in einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats als mögliches Kriegsverbrechen. 

Joyce Msuya, amtierende Chefin des UN-Nothilfebüros, erinnerte daran, dass Krankenhäuser nach dem humanitären Völkerrecht besonderen Schutz genießen und vorsätzliche Angriffe auf sie als Kriegsverbrechen gelten.

Der Widerspruch zwischen Putins öffentlichen Bekenntnissen zu Familienwerten und den militärischen Handlungen seiner Regierung in der Ukraine könnte kaum größer sein. 

Trotz der internationalen Verurteilungen bleibt ein Vorgehen gegen Russland im UN-Sicherheitsrat aufgrund des russischen Vetorechts unwahrscheinlich.