Zweieinhalb Jahre Lagerhaft: Moskauer Gericht verurteilt Menschenrechtler Orlow

Olivia Rosenberg

21 Wochen vor

|

28/02/2024
Welt
Foto: Shutterstock
Foto: Shutterstock
Russland geht gegen Oppositionelle vor.

In einem bemerkenswerten Fall von Kritik und deren Folgen wurde der bekannte Menschenrechtler Oleg Orlow in Russland zu zweieinhalb Jahren Lagerhaft verurteilt. 

Orlow, der für seine deutliche Positionierung gegen den Ukraine-Krieg bekannt ist, hatte ursprünglich für einen kritischen Artikel lediglich eine Geldstrafe erhalten. 

Doch ein Moskauer Gericht entschied nun, das Urteil zu verschärfen und den 70-jährigen ehemaligen Co-Vorsitzenden der mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Organisation Memorial ins Gefängnis zu schicken, berichtet n-tv.

Orlow wurde der "wiederholten Diskreditierung" der russischen Armee für schuldig befunden. 

Dieses Urteil unterstreicht die zunehmend harte Linie der russischen Behörden gegenüber Kritikern und Andersdenkenden im eigenen Land. 

Der Fall Orlow hat international Aufmerksamkeit erregt, nicht zuletzt wegen der Anwesenheit mehrerer westlicher Diplomaten bei der Urteilsverkündung. 

Orlows Artikel "Sie wollten den Faschismus, sie haben ihn bekommen" hatte das Leid der Ukrainerinnen und Ukrainer hervorgehoben und Russlands Angriffskrieg in der Ukraine scharf kritisiert.

Das Urteil gegen Orlow ist ein deutliches Zeichen für die repressive Haltung der russischen Regierung gegenüber jeglicher Form von Opposition oder Kritik, insbesondere im Kontext des Ukraine-Krieges. 

Der Fall wirft erneut Fragen nach der Freiheit der Meinungsäußerung und der Behandlung politischer Gefangener in Russland auf.