Amalie L.
Wissenschaftler haben möglicherweise einen Weg gefunden, schwere Erdnussallergien zu behandeln – mit einer winzigen Dosis nach der anderen.
Eine neue klinische Studie, die von Forschern des King’s College London durchgeführt wurde, hat vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von schweren Erdnussallergien bei Erwachsenen gezeigt und weckt Hoffnungen auf eine zukünftige Behandlung, die lebensbedrohliche Reaktionen reduzieren könnte.
Die Studie umfasste Teilnehmer im Alter von 18 bis 40 Jahren mit bestätigten schweren Erdnussallergien. Unter enger medizinischer Aufsicht erhielten sie nach und nach steigende Dosen von Erdnussmehl, das mit Nahrung gemischt wurde.
Die Behandlung, bekannt als orale Immuntherapie, begann mit extrem kleinen Mengen – weniger als einem Tausendstel einer Erdnuss – und wurde im Laufe der Zeit erhöht.
Nach mehreren Wochen konnten viele Teilnehmer die Menge von zwei bis vier Erdnüssen ohne schwere allergische Reaktionen vertragen.
„Dieser Ansatz wurde bereits bei Kindern untersucht, aber dies ist das erste Mal, dass er systematisch bei Erwachsenen mit schweren Allergien getestet wurde“, sagte Professor Stephen Till, der die Forschung leitete. „Die Ergebnisse sind sehr vielversprechend.“
Das Behandlungsprotokoll umfasste:
- Anfangsdosen unter 1 mg Erdnussmehl
- Steigerung alle 14 Tage
- Allmähliche Erhöhung auf 50 mg–1 g (2–4 Erdnüsse)
- Übergang zu echten Erdnussprodukten
- Fortlaufende tägliche Erhaltungsdosis
Die Teilnehmer berichteten von einer erheblichen Veränderung in ihrem Verhältnis zu Nahrungsmitteln. Was früher Angst und Notaufnahmen in Krankenhäusern verursachte, wurde nun handhabbar.
Viele beschrieben die Erfahrung nicht nur als medizinischen Fortschritt, sondern als wiedergewonnene Normalität.
Trotz der positiven Ergebnisse betonten Experten, dass die Therapie nur unter professioneller Aufsicht durchgeführt werden sollte und nicht für die Selbstanwendung geeignet ist.
Weitere Forschungen sind zu erwarten, um die langfristige Sicherheit und Wirksamkeit zu bestimmen.
Die Ergebnisse der Studie wurden zuerst von der BBC berichtet.