Startseite Welt Marjorie Taylor Greene feiert „Niederlage des Bösen“ nach Tod von...

Marjorie Taylor Greene feiert „Niederlage des Bösen“ nach Tod von Papst Franziskus

Washington,,Dc,-,September,30,,2023:,U.s.,Rep.,Marjorie,Taylor Green
Philip Yabut / Shutterstock.com

Nach dem Tod von Papst Franziskus und dem Rücktritt von WEF-Gründer Klaus Schwab sprach Marjorie Taylor Greene von einem „Sieg Gottes“. Ihre Worte schlagen erneut hohe Wellen – nicht zuletzt wegen ihrer kontroversen Vergangenheit im Umgang mit der katholischen Kirche.

Gerade lesen andere

Der Tod von Papst Franziskus hat weltweit Trauer ausgelöst – doch bei der republikanischen Abgeordneten Marjorie Taylor Greene fand das Ereignis eine gänzlich andere Deutung.

Auf der Plattform X (vormals Twitter) verkündete Greene wenige Stunden nach der Nachricht: „Heute gab es große Veränderungen in der globalen Führung. Das Böse wird durch Gottes Hand besiegt.“

Ihr Kommentar fiel nicht zufällig auf einen Tag, der auch von einem weiteren globalen Umbruch geprägt war: Klaus Schwab, Gründer des Weltwirtschaftsforums (WEF), kündigte seinen Rücktritt nach 50 Jahren an.

Greene, die Schwab und das WEF immer wieder kritisiert hat, verband die Ereignisse offenbar zu einem weltanschaulichen Narrativ.

Lesen Sie auch

Eine lange Geschichte kirchenkritischer Töne

Greene, die als enge Vertraute von Donald Trump gilt, ist für ihre pointierten und oft polarisierenden Aussagen bekannt. Besonders ihre früheren Angriffe auf die katholische Kirche haben für Aufsehen gesorgt. In einem Interview im Jahr 2022 warf sie der Kirche vor, von „Satan kontrolliert“ zu werden – eine direkte Reaktion auf die humanitäre Unterstützung, die katholische Organisationen Migranten bieten.

„Die Arbeit der Kirche zur Unterstützung von Migranten sei nichts anderes als ein Beweis dafür, dass Satan die Kirche kontrolliere“, sagte Greene damals in einem Interview mit Michael Voris von Church Militant. Diese Aussagen führten zu heftiger Kritik, insbesondere von der Catholic League, deren Präsident Bill Donohue Greenes Äußerungen als „jenseits des Erträglichen“ bezeichnete.

Trotz Kritik keine Spur von Reue

Anstatt ihre Worte zurückzunehmen, verteidigte Greene ihre Haltung vehement. „Bill Donohue beschuldigte mich der Verleumdung von Katholiken und des Katholizismus. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein“, erklärte sie und forderte Donohue auf, sich öffentlich bei ihr zu entschuldigen.

Interessanterweise betonte Greene dabei ihre eigenen Wurzeln innerhalb der katholischen Kirche. Sie sei „in die Kirche hineingeboren“ worden, habe sich später jedoch dem evangelikal-protestantischen Glauben zugewandt – eine Entwicklung, die sie als Reaktion auf politische Strömungen innerhalb der Kirche darstellt.

Ein erneuter Affront?

Ob Greenes aktuelle Aussage über die „Niederlage des Bösen“ sich explizit auf Papst Franziskus oder Schwab oder auf beide bezieht, ließ sie offen. Doch die Wahl ihrer Worte, nur Stunden nach dem Tod des Pontifex, wird von vielen Beobachtern als erneute Provokation gegenüber katholischen Gläubigen interpretiert.

Angesichts der aufgeheizten Stimmung rund um religiöse und politische Themen in den USA dürfte Greenes Kommentar die Debatte um den Einfluss religiöser Institutionen auf die Politik weiter anfachen – und ihre eigene Rolle als eine der lautstärksten Stimmen des rechten Spektrums einmal mehr festigen.

Lesen Sie auch

Fandest du den Artikel interessant? Teile ihn hier. Artikel teilen: