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9 Menschen, die Putin kritisierten – und kurz darauf ihr Leben verloren

Vladimir Putin
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9 Menschen, die Putin kritisierten – und kurz darauf ihr Leben verloren.

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In Wladimir Putins Russland hat Widerspruch oft seinen Preis – und manchmal ist dieser Preis der Tod. In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind zahlreiche Journalistinnen und Journalisten, Aktivisten, ehemalige Insider und politische Gegner unter mysteriösen oder gewaltsamen Umständen ums Leben gekommen.

Diese Bildergalerie zeigt neun prominente Fälle, in denen das Aussprechen der Wahrheit über Putins Regime möglicherweise tödlich endete.

Juri Schtschekotschichin (2003)

Ermittlungsjournalist und Abgeordneter – tot mit 53

Schtschekotschichin war ein angesehener Journalist und Abgeordneter der russischen Duma, der Korruption innerhalb des FSB untersuchte. Nur wenige Tage vor einer geplanten Reise in die USA erlitt er plötzlich schwerste Symptome und starb. Offizielle Todesursache: eine „seltene allergische Reaktion“. Viele vermuten eine gezielte Vergiftung, um ihn zum Schweigen zu bringen.

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Paul Klebnikov (2004)

Amerikanischer Journalist in Moskau erschossen

Als Chefredakteur der russischen Ausgabe von Forbes recherchierte Klebnikov zu dubiosen Geschäften und Verbindungen zwischen Mafia und Politik. Vor seinem Büro wurde er erschossen. Die Täter konnten nie eindeutig identifiziert werden.

Anna Politkowskaja (2006)

Mutige Journalistin in ihrem Wohnhaus erschossen

Politkowskaja war für ihre furchtlose Berichterstattung über Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien bekannt – und für ihre scharfe Kritik an Putin. Am 7. Oktober 2006, Putins Geburtstag, wurde sie im Aufzug ihres Wohnhauses in Moskau erschossen. Viele sehen darin eine gezielte Botschaft an andere Kritiker.

Alexander Litwinenko (2006)

Ehemaliger FSB-Agent mit radioaktivem Polonium vergiftet

Litwinenko floh nach Großbritannien und erhob schwere Vorwürfe gegen Putin – darunter Mord und Terror. 2006 erkrankte er plötzlich schwer und starb. Eine britische Untersuchung ergab: Die russische Regierung war „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ verantwortlich – mit Putins Zustimmung.

Natalja Estemirowa (2009)

Menschenrechtsaktivistin entführt und erschossen

Estemirowa dokumentierte Entführungen und Folter in Tschetschenien – ein Dorn im Auge der lokalen Machthaber mit engen Verbindungen zum Kreml. Sie wurde am helllichten Tag entführt und Stunden später erschossen aufgefunden. Bis heute gab es keine Verurteilung.

Boris Beresowski (2013)

Exil-Oligarch tot in Großbritannien aufgefunden

Einst ein einflussreicher Unterstützer Putins, wurde Beresowski später zu einem seiner lautstärksten Kritiker. 2013 wurde er erhängt in seinem Badezimmer aufgefunden. Die Todesursache wurde als „ungeklärt“ eingestuft – viele vermuten Fremdeinwirkung.

Boris Nemzow (2015)

Oppositionsführer wenige Schritte vom Kreml entfernt ermordet

Nemzow war Vizepremierminister unter Jelzin und ein entschiedener Kritiker Putins – besonders im Hinblick auf den Ukraine-Krieg. Am 27. Februar 2015 wurde er in der Nähe des Kremls erschossen. Wenige Tage später sollte er an einer Protestkundgebung teilnehmen.

Nikolai Gluschkow (2018)

Geschäftsmann im Londoner Exil erwürgt aufgefunden

Ein enger Vertrauter von Beresowski, der bereits zuvor ein Attentat überlebt hatte. Gluschkow wurde mit Würgemalen tot in seinem Haus in London gefunden. Die britische Polizei behandelt den Fall als Mord – Täter unbekannt.

Alexei Nawalny (2020–2024)

Oppositionsführer vergiftet, inhaftiert – und tot

Nawalny überlebte 2020 eine Vergiftung mit dem Nervengift Nowitschok. Nach seiner Genesung in Deutschland kehrte er nach Russland zurück und wurde umgehend verhaftet. 2024 starb er plötzlich in einem Straflager in der Arktis. Viele westliche Regierungen sprechen von Mord.

In Putins Russland kann das Wort tödlich sein

Ob Journalisten, Whistleblower, Exil-Oligarchen oder Oppositionspolitiker – diese neun Menschen hatten den Mut, die Wahrheit auszusprechen. Sie bezahlten mit ihrem Leben. Ob durch Kugeln, Gift, Strangulation oder Entführung: Ihre Schicksale sind ein düsteres Mahnmal dafür, dass Kritik am Kreml tödlich enden kann.

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