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Blackout in Moskau vor dem Siegestag

Vladimir Putin, Ryssland
Gil Corzo / Shutterstock

Mobiles Internet bricht zusammen, während die Siegestagsproben beginnen

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Am 5. Mai kam es in Moskau sowie in der umliegenden Region für mehrere Stunden zu einem massiven Ausfall von mobilem Internet und Telekommunikationsdiensten – zeitgleich mit den Proben für die bevorstehende Militärparade zum Siegestag. Dies berichten unter anderem The Moscow Times und weitere Quellen.

Der Blackout begann gegen 11:00 Uhr Ortszeit und betraf fast alle großen russischen Anbieter, darunter MTS, Megafon, Beeline, Yota, SberMobile und T2.

Auch bei Messaging-Plattformen wie Telegram und WhatsApp meldeten Nutzer Störungen. Diese wurden durch Daten der Überwachungsseiten Downdetector und Sboy.rf bestätigt, die einen sprunghaften Anstieg an Beschwerden zeigten.

Behörden verweisen auf „Sicherheitsmaßnahmen“

Die Störungen standen im Zusammenhang mit Sicherheitsvorkehrungen rund um die Feierlichkeiten zum 9. Mai, insbesondere mit den Proben für die Luftshow im Rahmen der jährlichen Militärparade.

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Eine SMS-Warnung des russischen Zivilschutzministeriums an die Moskauer Bevölkerung informierte über vorübergehende Interneteinschränkungen aufgrund von „Sicherheitsmaßnahmen anlässlich der Feiertagsveranstaltungen“.

„Der Internetzugang kann aufgrund von Sicherheitsvorkehrungen während der Feiertagsereignisse eingeschränkt sein“, hieß es in der Mitteilung.

Während einige von einem technischen Problem ausgingen, erklärte die Pressestelle des Anbieters Beeline, dass der Ausfall „aus Gründen außerhalb der Kontrolle des Betreibers“ erfolgt sei.

„Wir empfehlen, zur Internetnutzung auf Wi-Fi auszuweichen“, fügte das Unternehmen laut RIA Novosti hinzu.

Wachsende Tendenz zu Blackouts bei Staatsereignissen

Es ist nicht das erste Mal, dass Russland während bedeutender staatlicher Ereignisse Kommunikations-Blackouts verhängt.

In den letzten Jahren kam es zu digitalen Störungen während wichtiger Reden Putins, Militärparaden und Maßnahmen gegen Proteste – ein Teil eines umfassenderen Musters staatlich kontrollierter Informationslenkung.

Der Einsatz vorübergehender Interneteinschränkungen als Instrument der nationalen Sicherheit stößt auf Kritik bei zivilgesellschaftlichen Organisationen und Verfechtern der Meinungsfreiheit. Kritiker werfen dem Kreml vor, zunehmend auf präventive digitale Blackouts als Mittel zur Menschenkontrolle und Informationsunterdrückung zurückzugreifen.

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