Es war das mittlerweile berüchtigte „60 Minutes“-Interview mit Kamala Harris, das das Ganze ins Rollen brachte.
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Es war das mittlerweile berüchtigte „60 Minutes“-Interview mit Kamala Harris, das das Ganze ins Rollen brachte.
Was ist passiert?

Der Mutterkonzern von CBS, Paramount, hat sich bereit erklärt, 16 Millionen US-Dollar zu zahlen, um eine Klage von Donald Trump im Zusammenhang mit einem „60 Minutes“-Interview aus dem Jahr 2023 beizulegen, berichtet Reuters.
Nicht direkt an Trump

Die Mittel sollen Trumps zukünftiger Präsidentschaftsbibliothek zugutekommen – nicht Trump persönlich – und markieren einen weiteren juristischen Schlagabtausch zwischen dem Präsidenten und den Medien.
Keine Entschuldigung im Vergleich enthalten

Paramount bestätigte, dass der Vergleich keine Entschuldigung oder Schuldeingeständnis beinhaltet.
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Obwohl die Zahlung erheblich ist, hielt das Unternehmen an seiner Position fest, dass die Klage unbegründet sei, und räumte kein Fehlverhalten ein.
Trump forderte ursprünglich 10 Milliarden Dollar Schadenersatz

Der Rechtsstreit begann, als Trump im Oktober eine Klage über 10 Milliarden Dollar einreichte und CBS beschuldigte, ein Interview mit Kamala Harris manipulativ bearbeitet zu haben.
Später erhöhte er die Forderung auf 20 Milliarden Dollar und behauptete, die Bearbeitung sei darauf ausgelegt gewesen, den Demokraten bei der Wahl 2024 zu helfen.
Umstrittenes Interview fokussierte sich auf den Israel-Hamas-Konflikt

Laut Trumps Beschwerde sendete CBS zwei verschiedene Versionen von Harris‘ Kommentaren zum Israel-Hamas-Konflikt.
Er behauptete, die selektive Bearbeitung habe die Öffentlichkeit in die Irre geführt und die politische Wahrnehmung in einer kritischen Zeit manipuliert.
CBS wies die Vorwürfe zurück und nannte die Klage unbegründet

Während des gesamten Verfahrens blieb CBS standhaft, argumentierte, dass Trumps Ansprüche unbegründet seien, und forderte das Gericht auf, den Fall abzuweisen.
Trotzdem begann im April eine Mediation, die letztendlich zu dem diese Woche angekündigten Vergleich führte.
Neue Verpflichtung: Transparenz von „60 Minutes“

Im Rahmen der Vereinbarung verpflichtete sich Paramount, Transkripte von „60 Minutes“-Interviews mit zukünftigen Präsidentschaftskandidaten nach der Ausstrahlung zu veröffentlichen – allerdings können aus rechtlichen oder sicherheitsrelevanten Gründen Streichungen vorgenommen werden.
Umgehung des Ersten Verfassungszusatzes?

Trumps Nutzung von Verbraucherschutzgesetzen, die typischerweise auf falsche Werbung abzielen, um ein Medienunternehmen zu verklagen, rief Besorgnis bei Pressevertretern hervor.
Sie warnen, dass dies traditionelle Schutzmechanismen des Ersten Verfassungszusatzes umgehen und einen beunruhigenden Präzedenzfall schaffen könnte.
Kommt während Paramounts geplanter 8,4-Milliarden-Dollar-Fusion

Der Vergleich erfolgt, während Paramount eine bedeutende Fusion mit Skydance Media anstrebt.
Dieser Deal, im Wert von 8,4 Milliarden Dollar, bedarf noch der Genehmigung durch Regulierungsbehörden, einschließlich der Federal Communications Commission.
Teil einer umfassenderen rechtlichen Strategie von Trump

Dies ist nicht Trumps einzige Klage gegen Medienunternehmen. In den letzten Monaten erzielte er auch Vergleiche mit ABC News und Meta.
Jede Vereinbarung beinhaltete beträchtliche Spenden an seine Präsidentschaftsbibliothek und, im Fall von ABC, eine öffentliche Entschuldigung für irreführende Aussagen.
Weitere Klagen wahrscheinlich am Horizont

Trump zeigt keine Anzeichen, nachzulassen. Er hat bereits eine Klage gegen das Des Moines Register wegen umstrittener Umfrageergebnisse erneut eingereicht.