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Mutmaßlicher iranischer Spion in Dänemark festgenommen – auf Ersuchen deutscher Behörden

Dansk polis politi
Carlos Antonio / Shutterstock

Ein 53-jähriger Mann wurde in Aarhus festgenommen, da der Verdacht besteht, dass er für den Iran spioniert hat.

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Ein 53-jähriger Mann aus dem Raum Aarhus wurde festgenommen, weil er im Verdacht steht, für den Iran Spionagetätigkeiten betrieben zu haben, wie die Ostjütländische Polizei und der dänische Inlandsgeheimdienst PET in einer gemeinsamen Erklärung bestätigten.

Deutsche Behörden veranlassen Festnahme

Die Festnahme erfolgte am Donnerstag, dem 26. Juni 2025, auf Ersuchen der deutschen Behörden.

Dem Mann wird vorgeworfen, im Auftrag eines iranischen Nachrichtendienstes Informationen beschafft und an Teheran weitergeleitet zu haben.

Am selben Tag wurde er bis zum 23. Juli in Untersuchungshaft genommen. Ein Auslieferungsverfahren ist im Gange.

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Laut PET ist dieser Fall Teil eines größeren Musters, bei dem der Iran zunehmend auf kriminelle Gruppen, Mittelsmänner und Privatpersonen zurückgreift, um Regimegegner und andere Zielpersonen in Europa zu verfolgen.

„Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie der Iran in Europa operiert, um Angriffe durchzuführen oder vorzubereiten“, erklärte PET laut Mig og Aarhus.

Während sich die Aktivitäten des iranischen Geheimdienstes traditionell auf politische Dissidenten in der iranischen Diaspora konzentrierten, weist PET darauf hin, dass sich der Fokus inzwischen erweitert hat.

Iranische Netzwerke sollen mittlerweile auch israelische und jüdische Interessen in Europa ins Visier nehmen.

Der Geheimdienst stuft dies als wachsende und ernste Bedrohung ein.

„Wir stehen in engem Austausch mit unseren europäischen Partnern und nehmen die Bedrohung durch den Iran sehr ernst. Wir beobachten die Entwicklungen genau“, sagte PET-Direktor Finn Borch Andersen.

Hybride Bedrohungen und Stellvertreterakteure

Die jüngste Bedrohungsanalyse von PET weist auf eine besorgniserregende Entwicklung hin: Staatliche Akteure wie der Iran spielen eine zunehmende Rolle in der europäischen Sicherheitslage. Im Gegensatz zu Terrorgruppen verfügen staatliche Akteure über größere Ressourcen und können indirekt über kriminelle Netzwerke oder andere Stellvertreter agieren.

„Gewalt durch Mittelsmänner einzusetzen, ist eine Möglichkeit für Staaten, Macht zu projizieren, ohne einen offenen Konflikt auszulösen“, erklärte Andersen.

Lage in Dänemark

Auch wenn die Aktivitäten Irans im Ausland bisher nicht zu weitreichenden Störungen in Dänemark geführt haben, warnt PET davor, dass iranisch beeinflusste Operationen bereits auf dänischem Boden beobachtet wurden.

„Staaten wie der Iran verfügen über erhebliche Fähigkeiten. Deshalb sehen wir darin eine ernste Bedrohung – auch hier in Dänemark“, sagte Andersen.

Er betonte jedoch, dass kein Anlass zur Panik bestehe:

„Alle Dänen sollten ihr Leben weiterhin wie gewohnt leben. PET beobachtet die Lage aufmerksam und wird alle notwendigen und relevanten Sicherheitsmaßnahmen ergreifen.“

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