CEO Winkelmann: „Die Kunden werden sehr zufrieden sein“ – zumindest vorerst bleiben Verbrenner Teil der Strategie.
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Der italienische Sportwagenhersteller Lamborghini verschiebt seine Elektropläne – erneut.
Die Markteinführung des vollelektrischen SUV-Modells Urus wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Grund dafür sei die zunehmende Unsicherheit über die zukünftige Regulierung von Verbrennungsmotoren in der EU.
Setzen auf Plug-in-Hybride

Anstatt auf eine rein elektrische Lösung zu setzen, bestätigte Lamborghini-CEO Stephan Winkelmann, dass die nächste Generation des Urus, geplant für 2029, weiterhin als Plug-in-Hybrid kommen wird.
Die Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor sei laut Winkelmann genau das, was viele Kunden sich wünschen.
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„Die Kunden werden sehr zufrieden sein“, sagte er im Interview mit Autocar.
Regulierungschaos in Brüssel

Winkelmann begründete die Entscheidung mit der fehlenden Klarheit bei der EU-Gesetzgebung.
Das angedachte Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 sei weder final verabschiedet noch eindeutig formuliert. Autohersteller wüssten aktuell nicht, wann oder ob die Regeln tatsächlich in Kraft treten.
Zudem zeige sich: Lamborghinis Kundschaft möchte Sound und Leistung klassischer Motoren, während Plug-in-Hybride dennoch einen Beitrag zu niedrigeren Emissionen leisten können.
Technik unter der Haube

Der derzeit erhältliche Urus SE ist bereits ein leistungsstarker Hybrid.
Er vereint einen 4,0-Liter-V8-Biturbo-Motor mit einem Elektromotor – zusammen ergibt das 789 PS und 950 Nm Drehmoment.
Obwohl ein vollelektrischer Urus frühestens 2035 erscheinen dürfte, hat Lamborghini bisher keine technischen Details zur Version 2029 bekannt gegeben.
Die Entscheidung, auf Plug-in-Technik zu setzen, zeigt aber: Der klassische Antrieb ist noch lange nicht am Ende.
Auch andere Modelle betroffen

Auch das erste rein elektrische Modell von Lamborghini, der Lanzador, wurde bereits verschoben.
Ursprünglich war eine Premiere für 2028 geplant – nun ist von 2029 oder später die Rede. Ob dieser Termin eingehalten wird, ist derzeit ungewiss.
Winkelmann schloss weitere Verschiebungen nicht aus. Man beobachte die politische und wirtschaftliche Entwicklung genau, bevor man sich auf langfristige E-Mobilitätspläne festlegt.
Synthetische Kraftstoffe als Alternative

Wie viele andere Premium-Hersteller setzt Lamborghini zunehmend auf E-Fuels, um Verbrennungsmotoren klimafreundlicher zu machen.
Bereits in der Vergangenheit hatte das Unternehmen erklärt, dass synthetische Kraftstoffe eine mögliche „Rettung“ für klassische Motoren darstellen könnten.
Auch andere Autobauer bremsen

Lamborghini ist mit seiner Zurückhaltung nicht allein:
Branchenweit verlangsamen viele Hersteller ihre E-Offensiven, unter anderem wegen schwacher Nachfrage, mangelnder Ladeinfrastruktur und unsicherer Regulierung.
Audi, ebenfalls Teil des VW-Konzerns, prüft laut eigenen Aussagen wieder Verbrenneroptionen.
Volvo räumte kürzlich ein, dass Australien bis 2026 nicht bereit für den vollständigen Umstieg auf E-Mobilität sei.
BMW betonte, man habe keine Pläne, den Verbrennungsmotor vollständig aufzugeben.