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Berichten zufolge stoppte Hegseth Waffenlieferungen an die Ukraine, ohne dass Trump davon wusste

Donald Trump Pete Hegseth
Molly Riley / Wikimedia Commons

Sowohl Marco Rubio als auch Keith Kellogg erfuhren von der Aussetzung durch Medienberichte.

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Sowohl Marco Rubio als auch Keith Kellogg erfuhren von der Aussetzung durch Medienberichte.

US-Verteidigungsminister stoppt stillschweigend Waffenlieferungen an die Ukraine

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth stoppte am 2. Juli eine geplante Waffenlieferung an die Ukraine – ohne das Weiße Haus darüber zu informieren, wie fünf Quellen gegenüber CNN bestätigten.

Kritische Waffen mitten im Transport gestoppt

Die angehaltene Lieferung umfasste zentrale militärische Ausrüstung: Patriot-Abfangraketen, 155-mm-Artilleriegranaten, Hellfire- und Stinger-Raketen sowie AIM-Luft-Luft-Raketen.

Ein Teil der Munition hatte bereits Polen erreicht und befand sich auf dem Weg nach Kiew, als der Stopp verhängt wurde.

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Trump weist jede Aussetzung zurück

Am 4. Juli, als Präsident Donald Trump vor dem Abflug mit der Air Force One auf eine mögliche Lieferpause angesprochen wurde, wies er entsprechende Berichte entschieden zurück.

„Wir haben die Lieferungen nicht gestoppt“, sagte er gegenüber Reportern. „Wir liefern Waffen.“

Spitzenbeamte im Unklaren gelassen

Laut CNN informierte Hegseth weder Außenminister Marco Rubio noch Keith Kellogg, den US-Sondergesandten für die Ukraine, über die Entscheidung.

Beide erfuhren demnach erst durch Medienberichte von der Pause – was in diplomatischen Kreisen für Irritationen und Verärgerung sorgte.

Pentagon-Strategiechef soll den Ausschlag gegeben haben

Die Entscheidung geht offenbar auf eine Empfehlung von Elbridge Colby zurück, dem Unterstaatssekretär für Verteidigungspolitik und langjährigen Kritiker umfangreicher Militärhilfe für die Ukraine.

Sein Vorschlag wurde von Vize-Verteidigungsminister Steve Feinberg abgesegnet, bevor Hegseth schließlich seine Zustimmung gab.

Entscheidung im Sinne von „America First“

Da Hegseth derzeit weder einen Stabschef noch ranghohe Berater hat, traf er die Entscheidung offenbar eigenständig. Er betrachtete den Schritt als im Einklang mit Trumps „America First“-Agenda, berichten Insider gegenüber CNN.

Demnach spielte auch die interne Dynamik im Pentagon eine wichtige Rolle.

Weißes Haus versucht Entscheidung umzudeuten

Präsidentensprecherin Karoline Leavitt erklärte gegenüber CNN, die Unterbrechung sei Teil einer routinemäßigen Pentagon-Überprüfung gewesen, um sicherzustellen, dass Auslandshilfen mit den Interessen der USA übereinstimmen.

Sie betonte, Präsident Trump habe die Lieferungen inzwischen wieder aufgenommen und spreche Hegseth weiterhin sein volles Vertrauen aus.

Pause fiel mit tödlichen russischen Angriffen zusammen

Der Lieferstopp erfolgte unmittelbar vor einem der schwersten russischen Raketenangriffe des Jahres.

Am 4. Juli töteten russische Angriffe in Kiew mindestens zwei Menschen und verletzten 23 weitere. Präsident Wolodymyr Selenskyj erneuerte daraufhin seine Forderung nach zusätzlichen Luftabwehrsystemen und lobte die US-gelieferten Patriot-Systeme als „wahre Lebensretter“.

Kritiker: Einsatzbereitschaft der USA nicht gefährdet

Trotz der Behauptung, der Lieferstopp sei nötig gewesen, um amerikanische Reserven zu sichern, ergab eine militärische Überprüfung, dass die Einsatzbereitschaft der US-Streitkräfte nicht gefährdet gewesen wäre.

Der demokratische Abgeordnete Adam Smith, ranghöchstes Mitglied im Verteidigungsausschuss des Repräsentantenhauses, bezeichnete die Begründung als „verlogen“.

Trump macht Rückzieher nach Selenskyj-Anruf

Berichten zufolge nahm Trump die Entscheidung zurück, nachdem er davon erfahren hatte, und ordnete an, zumindest einen Teil der Lieferung – einschließlich der Patriot-Raketen – wieder aufzunehmen.

In einem Telefonat mit Selenskyj am 4. Juli spielte Trump seine Rolle bei der Verzögerung herunter. Selenskyj bezeichnete das Gespräch später als „das beste seit Langem“.

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