Die Clubs verbinden körperliche Fitness mit faschistischer Propaganda, propagieren rassistische Überlegenheitsideologien und bereiten ihre Mitglieder auf gewaltsame Auseinandersetzungen vor.
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Neo-Nazi-Kampfclubs, einst in den USA entstanden, haben sich laut einem neuen Bericht des Global Project Against Hate and Extremism (GPAHE) inzwischen in 27 Ländern etabliert. Diese Gruppen verbinden Kampfsporttraining mit rechtsextremer Ideologie und gewinnen zunehmend an Einfluss in Europa, Großbritannien, den nordischen Ländern und verstärkt auch in Lateinamerika.
Ein modernes Echo der Braunhemden

Diese Kampfclubs dienen als Übungsplätze für das, was Extremisten als „Straßensoldaten“ bezeichnen – eine erschreckende Neuinterpretation von Hitlers paramilitärischen Braunhemden.
Die Clubs verknüpfen körperliche Fitness mit faschistischer Propaganda, fördern rassistische Überlegenheitsideen und bereiten ihre Mitglieder auf gewaltsame Auseinandersetzungen vor.
Rekrutierung mittels Kampfsport

Die Faszination für Kampfsport und UFC-ähnliche Kämpfe wird gezielt als Rekrutierungswerkzeug eingesetzt. Neo-Nazi-Führer drängen ihre Anhänger dazu, Kampfsportarten nicht nur zur Fitness, sondern auch zur Ausbildung als körperlich einschüchternde Vollstrecker ihrer Ideologie zu nutzen.
Von den Straßen Amerikas auf globale Pflastersteine

Maskierte Männer, die rassistische Parolen skandieren – bekannt aus den USA, doch solche Szenen spielen sich inzwischen auch im Ausland ab. Länder wie Schweden, Australien, Finnland und die Schweiz verzeichnen mittlerweile lokale Pendants dieser Kampfclubs.
Kanadas beunruhigende neue Entwicklung

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Im Juni versammelten sich Dutzende maskierter Männer vor dem Rathaus von London (Ontario, Kanada) und skandierten „Massendeportationen jetzt!“. Die Stadt, bereits geprägt von früheren Aktivitäten des Ku-Klux-Klan und einem hassmotivierten Mord im Jahr 2021, erlebt laut Berichten nun die Entstehung eines „Active Clubs“, der sich auf Städte wie Toronto ausweitet.
Ein gewaltverherrlichendes Konzept mit Nazi-Wurzeln

Die Kampfclubs spiegeln Ideale der Nazi-Hypermaskulinität wider und sind häufig vom Hooligan-Milieu europäischer Fußballfans inspiriert. Diese Gruppen teilen nicht nur die Ideologie – sie trainieren gemeinsam und radikalisieren sich gegenseitig.
Robert Rundo: Der Architekt der Bewegung

Im Zentrum dieser Entwicklung steht Robert Rundo, Gründer der US-amerikanischen Rise Above Movement. Rundo, verurteilt wegen gewaltsamer Aktionen bei der Charlottesville-Kundgebung 2017, floh später nach Europa und wurde schließlich aus Rumänien ausgeliefert. Obgleich er die globalen Zellen möglicherweise nicht direkt leitet, bleibt sein Einfluss zentral.
„Active Clubs“: Ein globales Hass-Franchise

Das von Rundo inspirierte Modell der „Active Clubs“ hat sich wie ein Franchise-Netzwerk verbreitet. Lokale Ableger operieren oft in Fitnessstudios oder Parks, getarnt als Sportgruppen, während sie heimlich Mitglieder mit faschistischen und weißen suprematistischen Ideen indoktrinieren.
Patriotic Front: Perspektivenerweiterung der Extremisten

Auch die US-amerikanische Patriotic Front hat das „Active Club“-Modell übernommen. Unter professionellem Branding und mit organisierten Märschen nutzen sie Kampfsporttraining als Rekrutierungsinstrument und als Form radikaler Vorbereitung, um eine neue Generation von Extremist:innen zu schulen.
Eine wachsende internationale Bedrohung

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Mit bestätigten Aktivitäten in 27 Ländern, darunter Chile und Kolumbien, stellen diese neonazistischen Kampfclubs mittlerweile eine transnationale Sicherheitsbedrohung dar. Ihre Ansprache jugendlicher Perspektivloser – unter dem Deckmantel von Stärke und Kameradschaft – macht sie gefährlich effektiv im Verbreiten von Hass.