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Netanyahu kündigt vollständige Besetzung des Gazastreifens an

Benjamin Netanyahu
Avi Ohayon / Government Press Office of Israel / Wikimedia Commons

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat angekündigt, dass Israel den Gazastreifen vollständig besetzen wird – ein Schritt, der eine entschiedene Eskalation des langjährigen Konflikts markiert.

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Militäroperationen auch in Gebieten, in denen Geiseln vermutet werden

Botschaft an die Militärführung

Nach Berichten israelischer Medien erhielt Generalstabschef Generalleutnant Eyal Zamir eine unmissverständliche Weisung aus dem Büro Netanyahus: Sollte er mit dem Plan nicht einverstanden sein, solle er zurücktreten.

Die Mitteilung unterstreicht die Entschlossenheit des Premierministers, ohne inneren Widerspruch vorzugehen.

Monate gescheiterter Verhandlungen

Die Entscheidung folgt auf monatelange, immer wieder unterbrochene Gespräche in Doha zwischen Israel, der Hamas und internationalen Vermittlern.

Diese Gespräche zielten auf einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln ab – ein Durchbruch blieb jedoch aus.

Hamas zeigt hungernde Geiseln

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In den vergangenen Tagen veröffentlichte die Hamas Videos von sichtbar unterernährten Geiseln und behauptete, diese litten in Gaza an Hunger.

Die Bilder lösten neue Dringlichkeit unter den Angehörigen der Geiseln aus und verstärkten die Forderungen nach entschlossenem Handeln.

Hamas’ Forderung nach Hilfslieferungen

Die Hamas besteht darauf, dass Hunderte Hilfstransporter mit Lebensmitteln, Wasser und medizinischem Material nach Gaza gelassen werden, bevor die Verhandlungen fortgesetzt werden können.

Israel lehnt diese Forderung ab – aus Sorge, die Lieferungen könnten für militärische Zwecke missbraucht werden.

Netanyahus harte Linie

Die Ankündigung des Premierministers verdeutlicht seine Weigerung, humanitäre Hilfe direkt mit den Geiselverhandlungen zu verknüpfen. Stattdessen setzt er auf militärische Kontrolle über das Gebiet – ein Signal, dass die Geduld mit diplomatischen Verzögerungen erschöpft ist.

Geiselfamilien schlagen Alarm

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Die Familien der Gefangenen warnen, eine vollständige Besetzung könnte ihre Angehörigen in noch größere Gefahr bringen.

Einige werfen der Regierung vor, die Verhandlungen zugunsten einer Strategie aufgegeben zu haben, die Menschenleben riskiere.

Hamas weist Drohungen zurück

Öffentlich spielte die Hamas Netanyahus Erklärung herunter und bezeichnete sie als „wiederholt“ und „wertlos“.

Die Miliz betont, solche Drohungen würden ihre Entscheidungen oder ihre Strategie nicht beeinflussen.

Internationale Besorgnis wächst

Weltpolitische Führer und humanitäre Organisationen äußern tiefe Besorgnis über die Eskalation.

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Sie befürchten, der Schritt werde die humanitäre Krise in Gaza verschärfen und die ohnehin brüchigen Friedensaussichten weiter untergraben.

Ein angespanntes neues Kapitel im Konflikt

Mit Netanyahus Anweisung tritt der Israel‑Hamas‑Konflikt in eine volatile Phase ein.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die vollständige Besetzung Israel seinen Zielen näherbringt – oder die Region in noch tiefere Turbulenzen stürzt.

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