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Trump sagt, er wolle die Todesstrafe in Washington, D.C. wieder einführen

Donald Trump
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Die Erklärung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Trump nach eigenen Angaben Anwälte damit beauftragt hat, Optionen zu prüfen, wie er die Kontrolle über die US-Hauptstadt übernehmen könnte.

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Die Erklärung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Trump nach eigenen Angaben Anwälte damit beauftragt hat, Optionen zu prüfen, wie er die Kontrolle über die US-Hauptstadt übernehmen könnte.

Was passiert?

US-Präsident Donald Trump erklärte am Dienstag, dass seine Regierung für jeden Mord in Washington, D.C., die Todesstrafe anstreben werde – obwohl diese dort vor über vier Jahrzehnten abgeschafft worden ist.

„Wenn jemand in der Hauptstadt jemanden tötet … werden wir die Todesstrafe fordern“, sagte Trump laut AFP während einer Kabinettssitzung im Weißen Haus und fügte hinzu: „Es ist eine starke Abschreckung. Wir haben keine Wahl.“

Seit 1981 abgeschafft

Washington, D.C., hat die Todesstrafe 1981 offiziell verboten – nach Jahrzehnten sich wandelnder öffentlicher Meinung und rechtlicher Reformen.

Als Bundesdistrikt – und nicht Teil eines US-Bundesstaates – unterliegt D.C. einer besonderen Rechtsordnung, bei der der Kongress weiterhin die Aufsicht über die lokalen Gesetze behält.

Bundes- vs. lokale Zuständigkeit

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Während die Trump-Regierung bei bundesrechtlich verfolgten Straftaten die Todesstrafe beantragen kann, fallen lokale Verbrechen weiterhin in die Zuständigkeit von D.C.

Das bedeutet, dass der Präsident rechtliche Änderungen in der Hauptstadt selbst durchsetzen müsste – einem demokratisch geprägten Machtzentrum, das für seine Ablehnung der Todesstrafe bekannt ist.

Wähler lehnten sie schon einmal ab

1992 ordnete der Kongress nach dem aufsehenerregenden Mord an einem Kongressmitarbeiter ein Referendum über die Wiedereinführung der Todesstrafe in Washington an.

Das Ergebnis war eine klare Ablehnung: Zwei Drittel der Einwohner von D.C. stimmten gegen eine Rückkehr.

Trump unterzeichnet Erlass zur Ausweitung der Todesstrafe

Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus im Januar hat Trump umfassendere Schritte unternommen, um die Todesstrafe zu fördern.

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Er unterzeichnete eine Verordnung, die Bundesanwälte dazu verpflichtet, die Todesstrafe häufiger zu beantragen – insbesondere bei dem, was er als „abscheulichste Verbrechen“ bezeichnet.

Verbrechen und Strafe als Wahlkampfthema

Die Ankündigung vom Dienstag reiht sich in Trumps breitere Kampagne ein, sich als „Law-and-Order“-Führer zu profilieren.

Er zeichnete das Bild von D.C. als einer Stadt, die „von gewalttätigen Banden überrannt“ sei, und nutzt diese Rhetorik, um härtere Maßnahmen und föderales Eingreifen zu rechtfertigen.

Bewaffnete Nationalgarde auf den Straßen der Stadt

Zur Durchsetzung von Recht und Ordnung hat Trump Einheiten der Nationalgarde in der Hauptstadt stationiert – einige davon patrouillieren nun sichtbar bewaffnet im öffentlichen Raum.

Der Schritt stößt sowohl auf Zustimmung als auch auf Kritik, da sich die Einwohner an die verstärkte Militärpräsenz gewöhnen müssen.

Eine neue Nationalgarde-Einheit in Aussicht

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Am Montag wies Trump Verteidigungsminister Pete Hegseth an, innerhalb der Nationalgarde eine Spezialeinheit einzurichten, die ausschließlich der öffentlichen Sicherheit in Washington dient.

Diese Einsatzgruppe soll sich ausschließlich auf die Aufrechterhaltung der Ordnung im Bundesdistrikt konzentrieren.

Verstärkung der lokalen Strafverfolgung

Der Präsident kündigte außerdem an, zusätzliche Polizeibeamte und Bundesanwälte für D.C. einzustellen.

Ziel sei es, das lokale Justizsystem zu stärken und mehr Ressourcen zur Bekämpfung von Gewaltkriminalität in der Stadt bereitzustellen.

Die nationale Lage der Todesstrafe

In den Vereinigten Staaten haben 23 Bundesstaaten die Todesstrafe abgeschafft. Drei weitere – Kalifornien, Oregon und Pennsylvania – haben Moratorien verhängt.

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Unterdessen haben Arizona, Ohio und Tennessee angekündigt, nach vorherigen Aussetzungen wieder mit Hinrichtungen zu beginnen.

Abbau lokaler Selbstverwaltung im Gespräch

Bei der Ankündigung der Nationalgarde-Entsendung nach D.C. erklärte Trump zudem, dass Anwälte derzeit prüfen, wie das sogenannte Home Rule Act aufgehoben werden könnte, das den gewählten Stadtvertretern lokale Autorität verleiht.

Um D.C. vollständig zu föderalisieren, müsste der Kongress ein Gesetz zur Aufhebung dieses Gesetzes verabschieden – ein erhebliches verfassungsrechtliches und politisches Hindernis.

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