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Plant die NATO wirklich, die Ukraine zu teilen? Russland behauptet, eine neue Karte beweise es

Vladimir Putin and Viktor Zimin
Kremlin.ru, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

In einem erneuten Versuch, die NATO-Solidarität zu untergraben, hat Russland eine gefälschte Karte verbreitet, die angeblich einen Koalitionsplan zur Teilung der Ukraine zeigen soll.

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In einem erneuten Versuch, die NATO-Solidarität zu untergraben, hat Russland eine gefälschte Karte verbreitet, die angeblich einen Koalitionsplan zur Teilung der Ukraine zeigen soll.

Russland verbreitet Desinformationskarte

Das angeblich „durchgesickerte“ französischsprachige Dokument behauptet fälschlich, vier NATO-Staaten hätten geplant, Truppen in der Ukraine zu stationieren und sich deren Ressourcen anzueignen.

Experten bezeichnen die Aktion als klassische Kreml-Psyops, die Misstrauen innerhalb des Bündnisses säen soll.

Cybergruppe Killnet als Quelle der Fälschung

Die Unterlagen sollen von Killnet stammen, einer pro-russischen Hackergruppe, die für Cyberangriffe auf NATO-Staaten bekannt ist.

Nach deren Angaben wurden die Dateien aus dem französischen Militärkommandozentrum Hexagone Balard entwendet.

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Killnet hatte bereits kritische Infrastruktur im Westen angegriffen – diesmal geht es jedoch klar um psychologische Kriegsführung.

Die falsche Koalition

Die Karte suggeriert, dass 50.000 NATO-Soldaten bereitstünden, in die Ukraine einzumarschieren, jedem Land bestimmte Regionen zugewiesen.

So sollen französische Truppen im Donbass stehen, britische Truppen nahe Belarus mit Kommandoelementen in Kiew.

Nachrichtendienste wiesen den Plan als völlig erfunden und gefährlich irreführend zurück.

Russische Geheimdienste hinter der Aktion

Quellen gehen davon aus, dass der GRU, der russische Militärgeheimdienst, die Erstellung und Veröffentlichung der gefälschten Dokumente koordinierte.

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„Es ist eine sehr ernsthafte Psyops-Operation“, sagte ein NATO-Insider der Sunday Express.

Auffällige Fehler entlarven die Fälschung

Die Karte weist grundlegende Fehler auf.

Die Krim wird als russisches Territorium dargestellt – etwas, das die NATO offiziell nicht anerkennt.

Belarus ist als „Biélarus“ falsch übersetzt – ein Fehler, den ein Muttersprachler des Französischen nicht machen würde. Auch militärische Titel und Namen sind falsch geschrieben.

Diese sprachlichen Patzer deuten klar auf russische Urheber hin.

Telegram verstärkt die Verbreitung

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Nachdem die Karte zunächst auf dem kremlnahen Telegram-Kanal MASH veröffentlicht wurde, verbreitete sie sich rasch in den sozialen Netzwerken.

Trotz offensichtlicher Mängel griffen Verschwörungstheoretiker und Russland-Sympathisanten das Material auf – ein Beweis dafür, wie schnell Desinformation in Kriegszeiten Wirkung entfaltet.

NATO weist Behauptungen als reine Erfindung zurück

NATO-Vertreter wiesen die Existenz eines solchen Plans entschieden zurück.

Es gebe kein Dokument, keinen Plan und keine Grundlage in der Realität – nur Propaganda.

Russische Jets und Drohnen verletzen Luftraum

Die Desinformationskampagne fällt zusammen mit verstärkten russischen Militäraktivitäten in Europa.

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Mehr als 30 Drohnen verletzten den polnischen Luftraum, MiG-Jäger drangen in den estnischen Luftraum ein. Flughäfen in Dänemark und Norwegen wurden nach Drohnensichtungen zeitweise geschlossen.

Die NATO geht davon aus, dass Russland so Europas Reaktionsfähigkeit testet.

RAF-Typhoons entsandt

Als Reaktion entsandte Großbritannien im Rahmen von Operation Eastern Sentry RAF-Typhoons nach Polen.

Verteidigungsminister John Healy genehmigte den Einsatz, um die Ostflanke der NATO zu verstärken.

Ein hochrangiger Geheimdienstler warnte: „Diese Vorfälle spiegeln Russlands Verhalten vor der Invasion der Ukraine wider. Das ist sehr ernst.“

Russlands altbekannte Narrative

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Der Russland-Experte Professor Mark Galeotti erklärte:

„Natürlich ist es Unsinn, aber es ist ein Unsinn, der perfekt zu einem langjährigen russischen Narrativ passt – nämlich, dass die Ukraine nur ein westlicher Stellvertreter ist und dass der Westen imperiale Absichten hegt.“

Die Nennung Frankreichs sei kein Zufall, da dortige innenpolitische Spannungen fruchtbaren Boden für russische Einflussnahme böten.

Rumäniens angebliche Rolle

Die gefälschte Karte zeigt zudem rumänische Truppen in Regionen mit ungarischer Minderheit – ein Versuch, Misstrauen in Ungarn zu schüren.

„Eines der Argumente russischer Propaganda ist, dass Ungarn ausgegrenzt und seine Interessen ignoriert würden“, sagte ein Regionalanalyst.

Muss gar nicht überzeugend sein

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Keir Giles vom Thinktank Chatham House brachte es auf den Punkt:

„Es ist völlig vorhersehbar und entspricht den russischen Zielen – ebenso wie Russlands gnadenlose Inkompetenz. Die Fälschung muss gar nicht überzeugend sein, damit sie von einer Koalition nützlicher Idioten aufgegriffen wird.“

Das Ziel sei nicht, Experten zu täuschen, sondern leichtgläubige Kreise aufzuhetzen.

Dieser Artikel wurde von Kathrine Frich erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde