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Koffein und Medikamente: Was Kaffee im Körper auslöst – und wann Vorsicht geboten ist

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Kaffee ist für viele Menschen ein tägliches Ritual.

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Allein in Deutschland trinken laut Branchenverbänden rund drei von vier Erwachsenen regelmäßig koffeinhaltige Getränke. Doch wer dauerhaft Medikamente einnimmt, sollte den morgendlichen Becher nicht als reine Gewohnheit betrachten.

Wie die BILD-Zeitung unter Berufung auf pharmazeutische Fachkreise berichtet, kann Koffein die Wirkung verschiedener Arzneimittel auf überraschend unterschiedliche Weise verändern. Je nach Präparat mildert es Effekte ab – oder verstärkt sie.

Koffein als Wirkungsverstärker: Wenn Schmerzmittel schneller anschlagen

Bei einigen Präparaten wirkt Koffein als eine Art pharmakologischer „Turbo“. Mehrere Untersuchungen aus der Wirkstoffforschung zeigen, dass der Körper Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder Ibuprofen schneller aufnimmt, wenn gleichzeitig Koffein im Spiel ist.

Aus diesem Grund enthalten manche Kombinationsmittel bewusst rund 100 Milligramm des Stimulans – die zusätzliche Aktivierung des Nervensystems kann den Beginn der Schmerzlinderung beschleunigen.

Auch der Griff zu kräftigen Kaffeesorten wie Espresso oder Mokka kann diesen Effekt verstärken. Apothekerinnen und Apotheker warnen jedoch, dies nicht als dauerhaftes Mittel zur Steigerung der Wirkung einzusetzen.

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Bei häufiger Nutzung besteht das Risiko, dass sich der Körper an die Kombination aus Schmerzmitteln und Koffein gewöhnt.

Wenn der Wachmacher bremst: Risiken bei beruhigenden Arzneien

Auf der anderen Seite steht eine Reihe von Medikamenten, deren Wirkung durch Koffein abgeschwächt werden kann.

Laut Bild, die sich auf Einschätzungen der Landesapothekerkammer bezieht, betrifft das vor allem Präparate mit beruhigender oder dämpfender Wirkung. Dazu zählen unter anderem Diazepam, H1-Antihistaminika oder bestimmte Antidepressiva.

Das Grundprinzip dahinter ist einfach: Die belebende Wirkung von Koffein steht in direktem Gegensatz zum gewünschten pharmakologischen Effekt dieser Mittel.

Wird gleichzeitig Kaffee oder ein anderes koffeinhaltiges Getränk konsumiert, kann das die therapeutische Wirkung zum Teil neutralisieren – ein Problem für Menschen, die auf stabile Wirkstoffspiegel angewiesen sind.

Ein empfindliches Gleichgewicht: Koffein und Theophyllin

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Besonders aufmerksam sollten Menschen sein, die Theophyllin einnehmen – ein Wirkstoff, der bei Asthma und COPD zum Einsatz kommt. Koffein und Theophyllin nutzen ähnliche Stoffwechselwege in der Leber. Wird beides zeitnah konsumiert, kann der Abbau von Theophyllin verlangsamt werden.

Dadurch steigt der Wirkstoffspiegel im Blut an, was zu Nebenwirkungen wie Unruhe, Herzklopfen oder Schlafstörungen führen kann. Fachleute empfehlen Betroffenen deshalb, ihren Koffeinkonsum mit Ärztinnen oder Apothekern abzusprechen.

Auswirkungen bei Diabetes und Schilddrüsenmedikation

Auch Menschen mit Stoffwechsel- oder Hormonstörungen sollten auf mögliche Wechselwirkungen achten. Mehrere klinische Studien zeigen, dass Koffein kurzfristige Anstiege des Blutzuckerspiegels auslösen und die Empfindlichkeit des Körpers gegenüber Insulin verringern kann.

Für Diabetikerinnen und Diabetiker, die noch nicht medikamentös eingestellt sind, kann das im Alltag eine Rolle spielen.

Bei Schilddrüsenhormonen wie L-Thyroxin betrifft die Wechselwirkung vor allem die Einnahmezeit. Kaffee kann die Aufnahme des Hormons im Darm reduzieren.

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Fachpersonal empfiehlt daher, zwischen Tabletteneinnahme und erstem Kaffee des Tages mindestens eine halbe bis ganze Stunde Abstand zu lassen.

Was Patientinnen und Patienten jetzt tun sollten

Ob stärkende oder abschwächende Wirkung – entscheidend ist, dass Wechselwirkungen zwischen Koffein und Medikamenten sehr individuell ausfallen können. Sie hängen vom jeweiligen Präparat, der Dosierung, dem Stoffwechsel und oft auch vom Timing ab.

Medizinisches Fachpersonal kann am besten einschätzen, ob im konkreten Fall Einschränkungen nötig sind oder ob Kaffee problemlos konsumiert werden kann.

Wer regelmäßig Arzneimittel einnimmt, sollte kleine Alltagsgewohnheiten wie den Zeitpunkt des ersten Kaffees bewusst mit der eigenen Behandlung abstimmen.

Quellen: Bild; Landesapothekerkammer Baden-Württemberg; pharmakologische Fachliteratur und klinische Untersuchungen.

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Dieser Artikel wurde von Amalie Lynge erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde