Tatsächlich besteht aus wirtschaftlicher Sicht kein Zweifel daran, dass weitere Unterstützung die richtige Entscheidung ist.
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Eine neue Einschätzung von Norwegens führendem außenpolitischen Forschungsinstitut warnt davor, dass Europa mit weitreichenden finanziellen und sicherheitspolitischen Belastungen konfrontiert werden könnte, sollte Russland im Krieg gegen die Ukraine als Sieger hervorgehen.
Die Analyse erscheint vor dem Hintergrund einer neu aufgeflammten Debatte in westlichen Hauptstädten über die Zukunft der militärischen und wirtschaftlichen Unterstützung für Kiew.
Die Studie, veröffentlicht vom Norwegischen Institut für Internationale Angelegenheiten (NUPI) zusammen mit Statistics Norway (SSB) und dem Analyseunternehmen Corisk, untersucht mögliche Entwicklungen in den ersten vier Jahren nach einem hypothetischen Ende des Konflikts.
Laut den Autoren würden die Folgen einer ukrainischen Niederlage weit über das Schlachtfeld hinausreichen und erhebliche Anforderungen an europäische Verteidigungsbudgets, Grenzschutzmaßnahmen und humanitäre Systeme stellen.
Kosten für Norwegen und die weitere Region
NUPIs Prognosen deuten darauf hin, dass Norwegen mit einem erheblichen Anstieg langfristiger Ausgaben rechnen müsste, sollte Russland seine Ziele erreichen.
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Der Bericht schätzt, dass Oslo allein verpflichtet sein könnte, jährlich Mittel in Höhe von mehr als acht Prozent seiner nationalen Wirtschaftsleistung bereitzustellen, um die Verteidigung zu stärken, Flüchtlingsankünfte zu bewältigen und auf eine breitere regionale Instabilität zu reagieren.
Die Autoren weisen darauf hin, dass ein solcher Anstieg etwa dem Doppelten der derzeitigen Ausgaben in diesen Bereichen entsprechen würde.
Ein Teil des prognostizierten Anstiegs ergibt sich aus einer möglichen neuen Flüchtlingswelle. Der Bericht geht davon aus, dass Norwegen allein 100.000 bis 150.000 zusätzliche Ukrainer in den Jahren nach einem russischen Sieg aufnehmen könnte — eine Entwicklung, die nach Einschätzung der Forscher jährliche öffentliche Ausgaben in Milliardenhöhe erfordern würde.
Europäische Union unter Druck
Die Studie skizziert zudem ein Szenario, in dem die Europäische Union ihre Sicherheitspräsenz entlang ihrer östlichen und nördlichen Grenzen deutlich ausweiten müsste.
Dem Bericht zufolge könnten die Modernisierung der Verteidigung in diesen Regionen und die damit verbundenen Maßnahmen die EU mehrere hundert Milliarden Euro kosten.
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Darüber hinaus argumentiert die Untersuchung, dass Europa auf die Ankunft von bis zu zehn Millionen Flüchtlingen vorbereitet sein muss, sollte der ukrainische Widerstand zusammenbrechen.
Im Gespräch mit der polnischen Nachrichtenagentur PAP erklärte NUPI-Forscher Dr. Karsten Friis, allein die Bewältigung einer solchen Flüchtlingslage würde innerhalb der ersten vier Jahre einer Nachkriegsperiode mehr als 950 Milliarden Euro erfordern.
„Die EU müsste bereit sein, bis zu zehn Millionen Flüchtlinge aufzunehmen“, sagte er gegenüber PAP.
Fortgesetzte Unterstützung wäre nur halb so teuer
Dr. Friis betonte außerdem, dass die Aufrechterhaltung der derzeitigen Unterstützung für die Ukraine erheblich günstiger sei, als die Folgen eines russischen Sieges zu bewältigen.
Im PAP-Interview erklärte er, dass die laufende Unterstützung für die ukrainischen Verteidigungsanstrengungen rund 340 Milliarden Euro betrage, während der Wiederaufbau der sicherheitspolitischen Fähigkeiten des Landes etwa 550 Milliarden Euro erfordern würde.
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Nur die Hälfte dessen, was ein russischer Sieg kosten könnte.
Eine Warnung vor Verzögerungen
Die Autoren des Berichts warnen, dass Zögern oder Einschränkungen der Unterstützung die Wahrscheinlichkeit eines langfristigen Ergebnisses erhöhen, das für Europa weitaus kostspieliger wäre.
Sie argumentieren, dass eine Strategie, die militärische Hilfe, politische Unterstützung und Kapazitätsaufbau kombiniert, für europäische Regierungen die finanziell und strategisch sinnvollste Option bleibt.
Quellen: NUPI; Statistics Norway (SSB); Corisk; PAP
Dieser Artikel wurde von Jens Asbjørn Bogen erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde